Monheim: Kinderarmut ist gleich vor der eigenen Tür
Sozialgefälle: Das warme Mittagessen ist längst nicht selbstverständlich. Einrichtungen helfen, brauchen aber auch selbst Unterstützung.
Monheim. 1577 - diese Zahl an sich mag nicht besonders hoch sein. Doch in Verbindung mit Monheims Nachwuchs bekommt sie einen ganz anderen Zungenschlag. Denn 1577 Kinder und Jugendliche von insgesamt 8379 in Monheim erhalten Sozialleistungen. Oft ist nicht einmal das Geld für das Mittagessen in der Ganztagsschule da. Und an der Tafel des SKFM (Lebensmittelausgabe an Bedürftige) sind es oft gerade junge Mütter, die das Angebot nutzten - nutzen müssen. Dennoch gibt sich Jugendamtsleiterin Annette Berg kämpferisch: "Wir haben der Kinderarmut den Kampf angesagt und sind auf einem guten Weg."
Berg lässt sich auch nicht von der Tatsache entmutigen, dass die Zahl "Inobhutnahmen" - Kinder, die zu ihrer Sicherheit aus Familien geholt werden - im Vergleich zu 2006 (38) explosionsartig angestiegen ist und bereits bis Juli dieses Jahres bei 41 lag. Denn die Jugendamtsleiterin begründet das damit, dass "wir immer besser werden in der Früherkennung". Damit meint sie das Netzwerk von Mo.Ki (Kinder in Monheim), dem neben Jugendamt unter anderem auch Kindergärten und Grundschulen angeschlossen sind.
Diskussion Jugendamtsleiterin Annette Berg referiert am Montag ab 19.30 Uhr im Boehm-Haus (Sperberstraße) über Kinderarmut in Monheim.
Patenschaften Immer noch werden Sponsoren gesucht, die für alle Kinder im Ganztag das Essen finanzieren. Mehr Infos im Jugendamt unter Tel. 951 555.
Tischlein deck dich Der Verein setzt sich ebenfalls für Essensfinanzierung ein. Mehr Infos bei Ursula Schlößer (Tel. 1013 543).