Langenfeld/Monheim: Jobbörse vermittelt offene Ausbildungsplätze

Vor allem im Handwerk und in der Pflege gibt es noch Perspektiven für eine Ausbildung.

Langenfeld/Monheim. "Wenn man da hoch klettert, kriegt man schon Angst", sagt der 15 Jahre alte Ilias Saddouk. Zurzeit besucht er die neunte Klasse der Anton-Schwarz-Hauptschule in Monheim. "Ich könnte mir vorstellen, das beruflich zu machen."

Er hat das acht Meter hohe Gerüst an der Langenfelder Stadthalle erklommen, um zu sehen, ob eine dreijährige Ausbildung zum Gerüstbauer für ihn in Frage kommt. Schwindelfreiheit ist Voraussetzung für den Beruf.

63 Aussteller boten am Dienstag (24.6.) bei der vierten Job- und Ausbildungsbörse jede Menge Informationen für Schulabgänger - sowohl im persönlichen Gespräch, als auch mit Materialien. Das Angebot wurde an allen Ständen gut angenommen.

Auch die Stadt Langenfeld war als Arbeitgeberin vertreten. "Wir suchen noch fünf Azubis", sagte Holger Hammer (37), Ausbildungsleiter bei der Verwaltung.

Großer Bedarf besteht nach wie vor im Bereich der Pflege. "Bei uns sind die Kopfnoten wichtig, weil der Beruf eine hohe Sozialkompetenz erfordert", meint Gudrun Haase (48), Krankenschwester für Psychiatrie und Bereichsleiterin der Sozialstation Monheim. Jedes Jahr wird dort eine Lehrstelle besetzt. Für 2009 ist immer noch eine frei.

"Diesmal ist wenigstens auch an Leute mit Abitur gedacht worden", sagte Kevin Theuer (18), der schon zum zweiten Mal die Jobbörse besuchte und sich am Stand der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf über Studiengänge informierte. Auch die Fachhochschule der Landeshauptstadt bot einen Überblick über die Bereiche Technik, Wirtschaft, Soziales und Gestaltung.

Vor der Stadthalle stellte unter anderem die Polizei Möglichkeiten für Ausbildung und Studium vor. "Ich habe hier einen ungünstigen Platz erwischt", sagte Polizeihauptkommissar Marten Harms, zuständig für die Personalwerbung.

"Aber die Leute, die für den Polizeidienst in Frage kommen, nämlich Oberstufenschüler, haben uns doch gefunden." Fachhochschulreife, Mindestalter 18 und das deutsche Sportabzeichen sind einige der Anforderungen für eine Polizeilaufbahn.

In Zeiten knapper Kassen ist ein Studium, bei dem man eine Bezahlung erhält, ein attraktives Angebot. In NRW gibt es mehr als 100 Finanzämter, die jährlich 400 Leute einstellen.

"Man ist in drei Jahren fertig", sagte Simone Schauland (21), Studierende im zweiten Jahr. "Die Ausbildung ist schwer, die Freizeit knapp, aber hinterher ist eigenständiges Arbeiten möglich", fügte sie hinzu.