Aufgepasst Polizei kontrolliert vor Schulen Fahrräder

Langenfeld/Monheim. · Heute startet die Aktion „Sicherheit durch Sichtbarkeit“: Die Radbeleuchtung steht im Fokus.

Düstere Aussichten: Wer ohne Licht radelt, riskiert die eigene Gesundheit und die anderer.

Foto: RP/Polizei

Was die Gelbe Karte im Fußball, das ist für Silke Maaß die „Mängelkarte“: „Schüler, die mit dem Fahrrad zur Schule kommen, müssen in den kommenden Wochen eventuell mit ihr rechnen“, sagt die Polizeihauptkommissarin von der Verkehrsunfallprävention der Kreispolizei Mettmann. Nämlich dann, wenn die Beleuchtung an den Rädern der Kinder und Jugendlichen nicht funktioniert. Jeweils ab halb acht am Morgen werden Maaßens Kollegen vor ausgesuchten weiterführenden Schulen stehen und kontrollieren. Insgesamt 16 Schulstandorte in sechs Städten umfasst die Liste der Kreispolizei. Langenfelder und Monheimer sind auch darunter.

Mit im Boot bei der Aktion „Sicherheit durch Sichtbarkeit“ sind neben der Polizei die Zweiradmechaniker-Innung Mettmann, die Kreisverkehrswacht und die Schulen. „Das Hauptaugenmerk bei den Kontrollen liegt auf Vollständigkeit und Funktionalität der Beleuchtungseinrichtungen der Fahrräder“, sagt Silke Maaß. Die Lehrer würden aktiv in den Check mit einbezogen. „Festgestellte Mängel werden auf einer Mängelkarte dokumentiert und den Eltern mit einem Anschreiben der Polizei zugeschickt“, erklärt die Hauptkomissarin das weitere Vorgehen.

Mechaniker reparieren und berechnen die Materialkosten

Mit diesem Logo wirbt die Polizei für die Fahrrad-Lichttestaktion 2019.

Foto: RP/Polizei

Dann kommt die Zweiradmechniker-Innung ins Spiel: Fahrradwerkstätten, die sich bereit erklärt haben, an der Aktion zu beteiligen, beheben die von der Polizei festgestellten Defekte an der Beleuchtungsanlage, berechnen dafür laut Maaß aber nur die anfallenden Materialkosten. Der Arbeitslohn entfällt. Dann stempeln die Händler/Mechaniker die Mängelkarte ab. „Wer die Beleuchtung selbst reparieren möchte, kann dies natürlich auch so machen. Wir setzen dann auf die Ehrlichkeit der Unterzeichnenden“, sagt Maaß. Unterschreiben sollen in beiden Fällen die Eltern. Anschließend werden die Mängelkarten – binnen sieben Tagen nach Aushändigung – im Sekretariat der Schulen gesammelt und an die Polizei geschickt, die sie dann auswertet. Sollte das Ergebnis annähernd dem entsprechen, was in den Vorjahren herauskam, dann dürfte jeder achte bis zehnte kontrollierte Schüler eine Mängelkarte erhalten. Bei der Fahrradlichttestaktion im vorigen Jahr wurden an zwölf Einsatztagen mehr als 2800 Fahrräder kontrolliert und 359 Mängelkarten ausgestellt. Die Mängelquote betrug 12,7 Prozent. Im Jahr davor waren es 10,2 Prozent.

Polizei ruft wenn
nötig bei der Familie an

Und was, wenn jemand die Mängelkarte ignoriert, auf Reparatur und Rückgabe pfeift? „Dann haken wir schriftlich und/oder telefonisch bei der Familie nach“, kündigt Silke Maaß an. Überhaupt hat ihre Dienststelle die Zügel seit der Premiere der Aktion vor zehn Jahren angezogen: „Früher sollten die Schüler die Mängelkarten selber zu Hause vorlegen. Aber da ging dann die eine oder andere schon mal ,verloren’“, berichtet die Hauptkommissarin.

Eines ist nicht nur nach ihrer Überzeugung klar: „Eine intakte Fahrradbeleuchtung ist gerade in der dunklen Jahreszeit sehr wichtig. Ohne Licht zu fahren kann ganz böse Unfallfolgen haben.“ Was der Polizei und den Radlern das Leben erleichtert habe, sei die vor einigen Jahren eingeführte Neuregelung, dass auch Aufsteckleuchten genügen. „Bis dahin musste trotz Zusatzlampe immer auch die fest installierte Beleuchtungsanlage mit Dynamo intakt sein. Es gibt heute also weniger denn je einen Grund, ohne Licht zu fahren“, sagt Silke Maaß.

Wer erwischt wird, der muss übrigens laut Bußgeldkatalog mindestens 20 Euro zahlen. Bei einem Unfall kann es dann richtig teuer werden, teilen die Beamten im Vorfeld als gut gemeinte Warnung mit.