Langenfeld: Stadt baut Datenautobahn

Die Bauarbeiten für das Glasfasernetz sind in vollem Gange. Es soll alle städtischen Gebäude miteinander verbinden.

Langenfeld. Zwei Millionen Euro kostet das neue Glasfasernetz der Stadt Langenfeld. Das Projekt ist ehrgeizig: Alle städtischen Gebäude, darunter auch alle Schulen und Kindergärten, sollen über ein eigenes, städtisches Netz miteinander verbunden sein.

Die Stadt spart dadurch Internetkosten und Arbeitszeit. So können zum Beispiel Updates zentral aufgespielt werden und müssen nicht einzeln und vor Ort installiert werden.

Seit Ende August sind die Arbeiten im Gange (siehe Kasten), im gesamten Stadtgebiet wird nun Stück für Stück der Boden aufgerissen. Zurzeit wird am Fahlerweg gearbeitet, die Hauptschule und die zwei Grundschulen werden dort verkabelt, auch das Konrad-Adenauer-Gymnasium hängt seit vergangener Woche am Glasfasernetz. Anschließend sind Berghausen und Wiescheid dran.

"Wir versuchen, die Kabel in den Gehsteig zu verlegen. Man glaubt aber gar nicht, was da alles drin liegt. Manchmal müssen wir auf die Straße ausweichen", erklärt Tiefbauamtsleiter Wolfgang Honskamp.

Telefon, Gas, Wasser - all das liegt unter den Gehsteigen verborgen. Für das Glasfasernetz werden 80Zentimeter tiefe und 50Zentimeter breite Gräben gezogen. Die Kabel werden zum Schutz in Rohre gepackt.

Das eigene Datennetz der Stadt hatte in der Politik nicht nur für Begeisterung gesorgt. So hatte unter anderem die SPD die Wirtschaftlichkeit eines exklusiven städtischen Netzes angezweifelt und gefordert, Betriebe und Wohngebiete anzuschließen. Auch die FDP hatte gefordert, dass über eine Vermarktung des Netzes zumindest nachgedacht werden müsse.

Die Stadt dagegen hatte versucht, weitere Anbieter zu einem Einstieg in das Projekt zu bewegen, um die Baukosten auf mehrere Schultern zu verteilen. Im Bereich der B8 sollen nun zum Beispiel Kabel für Unitymedia mitverlegt werden, auch RWE werde sich in Teilbereichen anschließen.

Die Verhandlungen mit Net Cologne seien dagegen noch immer nicht zu einem Ergebnis gekommen. Obwohl die Arbeiten schon laufen, sei aber ein nachträglicher Einstieg nach wie vor möglich.

Laut Tiefbauamtsleiter Honskamp konnte der Baubeginn nicht weiter verzögert werden, weil die Fördergelder aus dem Konjunkturpaket II abgerufen werden mussten.

Das Millionen-Projekt wird mit 965000Euro gefördert, den Rest trägt die Stadtkasse. Im Juli 2011 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.