Hilden: Seniorenzentrum - Wohnen mit doppeltem Boden

Am Fliederweg beziehen die ersten alten Menschen 28 betreute Wohneinheiten.

Hilden. Bei Annemarie Asbeck (80) sieht es noch ein wenig chaotisch aus: Umzugskartons stapeln sich in ihrer Wohnung, die sie seit dieser Woche bezieht, das Telefon muss noch angeschlossen, die Lampen müssen aufgehängt werden. Der ganz normale Umzugsstress eben. Annemarie Asbeck und ihr Mann ziehen in das neue Gebäude für Betreutes Wohnen am Fliederweg ein, das an das Seniorenzentrum am Erikaweg angeschlossen ist.

"Mein Mann kann die Treppe nicht mehr so gut hoch und runter gehen. Ich bin schon seit Jahren ehrenamtlich im Seniorenzentrum tätig, und so habe ich mich entschlossen, hierhin zu ziehen", sagt die 80-Jährige. Auf vier Etagen gibt es 28 Wohnungen zwischen 40 bis 69 Quadratmetern. Seit Ende September ziehen die ersten Bewohner ein. 27 von 28Wohnungen sind vermietet, überwiegend an Hildener. Eine Interessentin ist kurzfristig abgesprungen, so dass eine Wohnung noch zu haben ist.

Bei den Asbecks hat die ganze Familie mit angepackt - die Küche steht schon. "Aber ich muss doch einiges aussortieren. Wir haben vorher in einer größeren Wohnung gelebt", sagt Annemarie Asbeck mit Blick auf die zahlreichen Kartons. Sie und ihr Mann fühlen sich bereits wohl in der Anlage - auch deshalb, weil eine Nachbarin aus dem alten Mietshaus ebenfalls an den Fliederweg gezogen ist.

"Die Bewohner bleiben so autark wie möglich. Eigentlich ist das hier ein ganz normales Mietshaus mit dem Unterschied, dass eben nur Senioren hier leben", erklärt Barbara Clouet, Prokuristin des Gemeinnützigen Seniorendienstes und gleichzeitig Ansprechpartnerin für die Mieter. Diese sind überwiegend zwischen 70 und 90 Jahre alt, "der Altersdurschnitt liegt bei 80 Jahren", so Clouet.

Alle Wohnungen sind barrierefrei: Es gibt einen Aufzug, ein behindertengerechtes Bad und keine Schwellen in der Wohnung. "Eben all das, was Senioren brauchen, die nicht mehr so gut zu Fuss sind", sagt Clouet. Das Projekt richte sich an Menschen, die noch relativ fit sind, aber sich das Leben erleichtern wollen.

Im Betreuten Wohnen sind ein Hausnotruf sowie eine Brandmeldeanlage mit Weiterleitung an die Feuerwehr inbegriffen. Außerdem haben die Mieter ein Vorrecht auf einen Pflegeplatz im Seniorenzentrum, wenn sie nicht mehr alleine für sich sorgen können.

Die Nähe zum Zentrum ist ein Vorteil für die alten Menschen: Sie können dort im Garten spazieren gehen und die Gastronomie nutzen. "Das wird rege genutzt, manche gehen hinüber zum Essen", erzählt die Prokuristin. Außerdem könnten die Mieter die Veranstaltungen im Seniorenzentrum besuchen. Clouet: "Das ist besonders schön für alleinstehende ältere Menschen."