Monheim: St.Marien - Die neue Sicht

Neubau: Das Kplus-Altenheim in der Stadtmitte ist fast fertig. Am 30. Oktober wird das Haus der Öffentlichkeit vorgestellt. Die WZ hat sich schon einmal umgesehen.

Monheim. "Wir wollen vermitteln, dass Altern nichts ist, was man verstecken sollte. Wir haben bewusst die Nähe zu den Menschen gesucht", sagt Ute Knoop, Geschäftsführerin des Kplus-Verbundes. Am 2.November werden die katholischen Kliniken ihr neues St.Marien Altenheim an der Alten Schulstraße eröffnen. Die Nachbarschaft hatte im Vorfeld mit wenig Begeisterung auf diese Nähe reagiert. Doch Ute Knoop sagt: "Auch Demenzkranke gehören zur Gesellschaft dazu."

Ein Bistro für Jedermann im Erdgeschoss des Gebäudes soll die Monheimer ins Haus holen und Berührungsängste abbauen. Gleichzeitig ist es für die Besucher des St. Josef Krankenhauses gegenüber gedacht, das kein eigenen Café hat. Im Bistro wird allerdings noch kräftig gearbeitet, es wird erst im Januar eröffnen.

Darüber hinaus zeigt das neue Altenheim, wie sehr sich das Verständnis vom Leben im Alter verändert hat. Es gibt keine Doppelzimmer, stattdessen 95 Einzelappartements mit einer Grundfläche von 19 bis 23 Quadratmetern.

Auf den Etagen wohnen jeweils einzelne Wohngruppen mit bis zu 25Personen. Jede Gruppe hat eine eigene Servicetheke mit Pflegekräften, einen Essensraum, ein Wohnzimmer und einen weiteren Aufenthaltsraum mit Blick auf die Straße und das Stadtleben. In den Zimmern reichen die Fenster bis zum Boden, so dass auch Rollstuhlfahrer hinausschauen können.

Die Aufenthaltsräume mit Blick auf die Alte Schulstraße, so schätzt Ute Knopp, werden zumindest einmal im Jahr besonders begehrt sein: "Das sind die besten Plätze, um den Karnevalszug zu sehen."

Das Heim ist noch nicht ausgebucht, erste Verträge seien aber bereits geschlossen. Geplant ist, dass bis Weihnachten die erste Wohngruppe komplett ist. Derzeit laufen auch Bewerbungsverfahren für das Pflegepersonal. Auf 95 Bewohner sollen am Ende 50festangestellte Vollzeit-Pfleger kommen. "Jeder Bewohner bekommt feste Bezugspersonen, die ihn durch den Tag begleiten", erklärt Pflegedirektorin Maria Schraa das Pflegekonzept.

Der hervorstechendste Raum ist der gläserne Wintergarten auf dem begrünten Dach. Die Türen sind so breit, dass auch bettlägerige Patienten dort Zeit verbringen können. "Viel Licht ist wichtig. Deshalb haben wir die Gemeinschaftsräume so angeordnet, dass sie zu allen Himmelsrichtungen rausgehen", erklärt Ute Knoop.

Am 30.Oktober wird das St. Marienheim von Generalvikar Dominik Schwaderlapp gesegnet. Ab 14 Uhr gibt es einen Tag der offenen Tür mit Führungen.