Langenfeld: Stadt weist Kritik an Studie zurück
Kultu: Die Datenlage sei nicht optimal, dennoch gebe es wichtige Tipps.
Langenfeld. Für die Kultur-Studie der Stadt gab es kürzlich im Kulturausschuss viel Schelte. 24000 Euro hat die Erhebung eines Wuppertaler Institutes gekostet, die Ergebnisse erwiesen sich als nicht repräsentativ und lassen nur bedingt Rückschlüsse darauf zu, wie die Langenfelder ihre städtischen Kultureinrichtungen nutzen. Also ein Reinfall? "Manche Dinge hätten besser dargestellt werden können, aber die Datenlage gab es nicht her. Darüberhinaus zeigt uns die Studie durchaus, wo wir in Zukunft ansetzen müssen", sagt Juliane Kreutzmann, Leiterin des Kulturbüros und der VHS.
Dass die Studie nicht repräsentativ sein würde, sei relativ schnell deutlich geworden und ginge zum Teil auch auf die Kappe der Kultureinrichtungen. So war ursprünglich geplant, dass das Forschungsinstitut auf die Kundenkarteien der städtischen Einrichtungen zugreifen und selbst eine möglichst repräsentative Auswahl darüber treffen kann, wer befragt wird. Das Institut sei zur Verschwiegenheit verpflichtet gewesen, der Datenschutz gesichert. Dieses Vorgehen aber hätten zwei Einrichtungen abgelehnt. Daraufhin haben alle Kulturstätten selbst die Befragten ausgewählt und angeschrieben.
"Das hatte auch Einfluss auf den Rücklauf. Das Institut hätte die Befragten noch mehrfach aufgefordert, teilzunehmen. Da ihnen die Adressen nicht zur Verfügung standen, war das nicht möglich", sagt Juliane Kreutzmann. Auch, dass Kinder und Jugendliche aus Datenschutzgründen nicht befragt wurden, habe sich erst im Verlauf der Studie und durch Intervention der Einrichtungen ergeben.
Insgesamt wurden 1200 Personen angeschrieben und zum Mitmachen aufgefordert, am Ende haben sich 463 Befragte beteiligt.
Aus Sicht der Kulturbüro-Leiterin gibt die Studie vor allem in zwei Punkten wichtige Hinweise: "Zum Einen ging es darum, wie wir uns auf den demographischen Wandel einstellen und das Angebot für über 60-Jährige differenzieren können. So bietet es sich möglicherweise an, Veranstaltungen häufiger tagsüber anzubieten", sagt Kreutzmann.
Zum Anderen müsse nun nachgefragt werden, "ob es erforderlich ist, mehr für Kinder und Jugendliche anzubieten, um sie früh an Kultur heranzuführen".
Zur Kritik an der Aussagekraft der Studie, die auch aus dem Kreis der Kulturschaffenden kam, sagt Juliane Kreutzmann: "Es ging nie darum, die Einrichtungen gegeneinander aufzurechnen. Wir fanden es einfach wichtig, dass jemand von außen einen Blick auf unser Angebot wirft."