Langenfeld: Stadthotel mit New Yorker Café soll jetzt im Januar eröffnen

Eigentümer Tino Jans erklärte am Freitag bei einem Rundgang, warum sich das 1,5 Millionen-Projekt verzögert hat.

Langenfeld. Wenn einer einen Altbau kauft, dann kann er etwas erleben. Gastronom Tino Jans (47) nimmt das jedenfalls für sich und das von ihm im Mai 2008 erworbene Hotel "Stadt Langenfeld" in Anspruch. "Bei dem Putz, der hier vorher drauf war, konnte man nicht gleich sehen, dass der Keller von außen total nass war und neu isoliert werden musste", sagt Jans.

Auch die maroden Wasserleitungen im 1962 eröffneten und nach einem Küchenbrand seit 2004 leer stehenden Haus hätten zu Verzögerungen geführt. Jans hatte ursprünglich geplant, das Hotel mit einer großen Café-Bar nach New Yorker Vorbild schon zum Jahreswechsel 2008/2009 und dann im Spätsommer 2009 an der Hauptstraße wiederzueröffnen.

Nun ist er sicher: "Der Coffee-Shop eröffnet 100-prozentig im Januar, das Hotel unter dem Namen Stadthotel eventuell im Monat darauf."

Am Freitag führte der Sohn des in Langenfeld besser als "Fritten Franz" bekannten Franz Jans (69) Presse, Bürgermeister Magnus Staehler und Citymanager Jan-Christoph Zimmermann über die Baustelle. "Um einen Eindruck davon zu vermitteln, was hinter den zugeklebten großen Fensterscheiben passiert", so der Noch-Verwaltungschef.

Ihm dürfte wohl auch zu Ohren gekommen sein, dass sich viele Bürger darüber wundern, dass aus der von Staehler mit angepriesenen Bereicherung fürs städtische Leben immer noch nichts geworden ist. Gut ein Jahr Verspätung bei einem Bauvorhaben, das die Stadt wohlwollend begleitet - das ist in Langenfeld eben die Ausnahme.

"Hier war ja nichts mehr in Ordnung", pflichtet Staehler Jans bei und fügt hinzu, dass der Eigentümer 1,5 Millionen Euro in die Hand genommen habe, um in Nähe zu Kulturzentrum und Handel ein Juwel zu schaffen.

"Richtig, aber mit dem Betrag komme ich nur hin, weil in dem Umbau jede Menge Eigenleistung steckt", sagt Jans mit Blick auf die Bodenfliesen im "Konferenzraum". Dieser wurde im Keller, dort wo früher die Kegelbahn war, eingerichtet, dient aber noch als Lager für 200 Flechtsessel samt dicker Auflagen für die Hauptstraßen-Terrasse. Bei den Gästetoiletten hat der Chef selbst mit angepackt: "Ich habe zweieinhalb Monate gebraucht, um den Boden mit selbst gesammelten Kieseln auszulegen."

Der Hingucker in der künftigen US-Café-Bar ist noch nur die indirekte LED-Beleuchtung. Diese wechselt um die abgehängten Deckenteile die Neonfarben. Bis zu 170 Gäste sollen dort einmal an Bistro-Tischen Platz finden. Die Küche wurde neu ausgestattet. Dort werden ein Koch und zwei Küchenhilfen Frisches zubereiten: Frühstück, Salate, Nudelgerichte, Flamm- und Pfannkuchen sowie Folienkartoffeln. "Im Service gehen wir mit weiteren drei Festangestellten und sechs Aushilfen an den Start", sagt Jans.

Die 24 Hotelzimmer haben moderne, rot-weiß geflieste Bäder erhalten. Die rustikale Möblierung von 2002 wird erst einmal bleiben. Als Hauptzielgruppe sieht der Hotelier Messegäste. Damit die zu später Stunde noch ins Bett kommen, muss auf der Rückseite noch ein Nachtaufgang aus Stahl angebaut werden.

Dass im Marktkarree die Gastronomie die Segel streicht, schreckt Jans nicht. "Alle, die nicht kopieren, sondern etwas Neues bieten, haben Erfolg." Er vertraut darauf, dass die mit Karamell, Zimt oder Cocos aromatisierten Kaffees den Langenfeldern genauso gut schmecken werden, wie seit Ende der 90er-Jahre den Hildenern an der Mittelstraße.