Langenfeld: Stukkateurmeister Manfred Jung ist stolz auf die Stadt
Der Stukkateurmeister hat das Gesicht Langenfelds mit geprägt. Bei den Sportkeglern ist er der Ehrenvorsitzende.
Langenfeld. Seitlich des großen Gartens hinter dem Haus an der Rheindorfer Straße steht eine Balustrade mit Stuhl und Tischchen davor. "Das ist mein Lieblingsplatz, wenn ich draußen bin", sagt Manfred Jung und legt fast liebevoll den Arm auf das steinerne Meisterwerk. Der Stukkateurmeister hat es selbst gebaut. Er achtet darauf, dass es stets wie neu aussieht.
Der Beruf wurde dem heute 71-Jährigen in die Wiege gelegt. Sein Großvater hat 1904 die Firma aufgebaut. Der Vater war Meister dieses Handwerks. Mit 22Jahren legte Manfred Jung die Meisterprüfung ab und führte mit seinem Bruder den Betrieb.
Nun setzt sein Sohn Thomas - Jung hat auch noch zwei Töchter - die Familientradition fort. Stuck-Jung, das ist ein Begriff. "Ich glaube, die Jungs haben in Langenfeld jedes zweite Haus verputzt", sagt der Senior, der noch halbtags im Einsatz ist.
Mit der Baugemeinschaft Böttcher schuf Jung das Rex-Kino und den fünften Aldi-Discountmarkt der Bundesrepublik an der Hauptstraße. Er hat auch als Bauherr im Verbund mit anderen Investoren das Gesicht der Haupt- und Wilhelmstraße mitgeprägt.
"Den Grundstock zu Langenfelds Aufschwung hat der ehemalige Stadtdirektor Hans Koch mit dem Industriegebiet Ost gelegt", meint Manfred Jung. Für ihn ist das Stadtzentrum heute vollendet. Er fragt sich allerdings manchmal, ob einiges nicht eine Nummer zu groß geraten ist. "Als alter Langenfelder kann ich mir gar nicht vorstellen, anderswo zu leben. Ich bin stolz auf meine Heimatstadt."
Zu dieser Einstellung trägt die Sportart bei, die er seit 56 Jahren ausübt. Jung ist leidenschaftlicher Sportkegler. Sein Vater Heinrich gründete mit dem früh verstorbenen Heinz Boes 1961 die Sportkegler Langenfeld (SKL), nachdem zuvor eine Hand voll Freunde mit dem 15-jährigen Manfred als Jüngstem in Haus Wagner und dem Hotel Stadt Langenfeld dem Hobby nachgegangen waren. Er stand von 1977 bis 2001 an der Spitze des Vereins.
Manfred Jung zählte auch zu den Initiatoren der Kegelsporthalle am Freizeitpark. Die Vier-Bahnen-Anlage, 1983 eingeweiht, wurde nur fünf Jahre später um weitere vier Bahnen erweitert und gilt als eine der schönsten Deutschlands.
"Das Gebäude ist 1,2Millionen Euro wert. Neben einem Zuschuss der Stadt und dem Grundstück stecken einige Hunderttausend Euro an Eigenleistungen drin", sagt Jung stolz.
Die Sportkegler haben kurz nach der Wiedervereinigung eine Brücke zu Köthener Keglern in Sachsen-Anhalt geschlagen. Daraus ist eine dauerhafte Freundschaft zahlreicher Familien geworden. "Wir treffen uns regelmäßig in Köthen und bei uns." In diesem Fall wird in dem großen Gartenhaus der Jungs gefeiert. Kein Wunder, dass über dem Eingang der Name "Köthener Hütte" prangt.