Langenfeld: Umbau Solinger Straße - Viele Wünsche, keine Lösung

Die CDU hatte zu einer Bürgerversammlung eingeladen. Die Ideen der Anwohner sollen jetzt im Bau- und Verkehrsausschuss berücksichtigt werden.

Langenfeld. Es war eine wahrhaft lebhafte, teils hochemotionale Diskussion am Donnerstagabend im Vereinsheim der St. Sebastianus Schützenbruderschaft.

Die Immigrather CDU hatte zu einer Bürgerversammlung eingeladen. Und dabei haben die Besucher über ein Thema debattiert, das offensichtlich die Gemüter bewegt: die Pläne der Stadtverwaltung zur städtebaulichen und verkehrstechnischen Neuordnung der Solinger Straße.

Als Vertreter der CDU erschienen der Vorsitzende des Ortsverbandes Immigrath, André Sersch, Daniel Rohrbeck und Tim Koesling als Mitglieder des Bau- und Verkehrsausschusses, außerdem die Ratsmitglieder Rolf Kamp sowie Barbara Zwank-Mielke.

Jürgen Brüne, Vorsitzender der CDU-Fraktion, moderierte die Diskussion im bis auf den letzten Platz gefüllten Saal. Rund 50 Besucher waren zu der Veranstaltung gekommen.

Als Grundlage stellte Daniel Rohrbeck vorab die vier möglichen Varianten vor. Jürgen Brüne: "In Reinform wird allerdings keine davon umgesetzt, dafür weisen sie alle noch zu viele Schwachstellen auf. Deshalb bieten wir schließlich auch diese Plattform an, um Anregungen, Kritik und Wünsche aufzunehmen."

Die einfachste und kostengünstigste Variante sieht eine Ummarkierung der Fahrbahn zwecks eines zusätzlichen Fahrradschutzstreifens vor. "Das erklärte Ziel, die Straße zu aktivieren und ihr Erscheinungsbild zu verbessern, würde damit natürlich nicht erreicht", mahnte Rohrbeck an.

Die Möglichkeiten Zwei und Drei würden dies schon eher gewährleisten. Erstere sieht eine Ausweitung und Begrünung der Bürgersteige vor, zweitere die zusätzliche Errichtung einer Mittelachse mit einigen Lichtelementen und ebenfalls viel Grün.

Die von der CDU im Kern favorisierte Variante ist eine Kombination aus Zwei und Drei: dort, wo es technisch sinnvoll ist, sollen die Änderungen vorgenommen werden.

Schnell wurde deutlich, dass nach Ansicht der anwesenden Anwohner die Grundprobleme der Straße mit diesen Maßnahmen nicht gelöst würden: Krach, Dreck und Lastwagenverkehr. "Der Verkehr sollte umgeleitet werden", war entsprechend eine Forderung.

Da es sich um eine Bundesstraße handelt, hat die Kommune hierbei allerdings keine rechtliche Handhabe. Der Vorschlag, Flüsterasphalt zu verlegen, war da schon zielführender.

Renate Küsgen indes sorgt sich um das Wohnniveau: "Nur durch äußere Veränderungen wird sich nicht viel ändern. Das Niveau der Geschäfte, Restaurants und Spielhallen ist sehr niedrig, dagegen wird nichts getan. Dabei prägt dies auch das Erscheinungsbild einer Straße."

Matthias Bartels hat noch andere Sorgen: "Als Geschäftsmann bin ich abhängig von Parkplätzen an der Straße, die müssen um jeden Preis erhalten bleiben."

Die Idee, eine Mittelachse einzurichten, stieß auf wenig Gegenliebe. Dies mache die Straße nur noch schmaler, für Lieferverkehr und Busse wäre das zu eng und würde regelmäßig für Verkehrschaos sorgen.

Der Verkehr dürfe aber auf keinen Fall beeinträchtigt werden. Außerdem sei diese Variante zu teuer, der Umbau solle so günstig wie möglich vollzogen werden.