Hildens Bäume stehen wieder unter Schutz
Natur: Ausschuss für Umwelt- und Klimaschutz stimmt mehrheitlich für Baumschutzsatzung.
Hilden. Nach zehn Jahren bekommt Hilden wieder eine Baumschutzsatzung. Die Mitglieder des Ausschusses für Umwelt- und Klimaschutz stimmten am Mittwochabend mehrheitlich für den von der Bürgeraktion (BA) eingebrachten Antrag. Während sich SPD, Grüne, BA und die neu gegründeten Freien Liberalen(FL) für die Satzung aussprachen, votierten CDU, dUH und Lothar Kaltenborn (fraktionslos) dagegen. Allerdings wurde das Ganze nur unter der Maßgabe verabschiedet, dass die Umsetzung keine zusätzlichen Personalkosten verursacht. Zuvor war mit 75 000 Euro kalkuliert worden, die eine neu einzurichtende Stelle pro Jahr kosten würde. Auf welche Schultern die anfallenden Arbeiten jetzt verteilt werden, darüber herrscht im Rathaus derweil Rätselraten.
Mit der Baumschutzsatzung wird festgeschrieben, welche Voraussetzungen private Grundstückseigentümer erfüllen müssen, um Bäume auf ihrem Grundstück fällen zu dürfen. Damit soll vor allem der für das Stadtbild und -klima wichtige ausgewachsene Baumbestand geschützt werden. Wird den Gewächsen zu Leibe gerückt, ist eine Genehmigung erforderlich, die eine Ersatzpflanzung oder Ausgleichszahlung von 1000 bis 1400 Euro nach sich zieht - wobei es Ausnahmen gibt, wie der Umweltbeauftragte Achim Hendrichs sagt: "Zum Beispiel, wenn vom Baum eine Gefahr ausgeht, oder er krank ist."
Apropos Fällen: 14 Bäumen im Stadtgebiet wird demnächst der Garaus gemacht. Dem Umweltausschuss lag eine Liste mit 18 Problem-Bäumen vor (darunter allein neun Platanen und sechs Robinien), deren Wurzelwerk zum Teil derartige Schäden verursacht hat, dass nur noch ihre Fällung bleibt. Wie zum Beispiel die beiden Platanen auf der Straße Kleinhülsen: Ihre Wurzeln haben nicht nur Platten und Pflaster angehoben, sondern gefährden auch die dicht daneben verlaufenden Gasleitungen. Oder der Bergahorn an der Furtwänglerstraße, dessen Wurzeln eine Telefonzelle angehoben haben.