Lionni-Schule wird zum Förderzentrum

Der Kreisschulausschuss entscheidet in Kürze, ob die Verbundschule im Jahr 2016 eine Dependance mit allen Förderschwerpunkten in Langenfeld eröffnen soll.

Die Förderschullandschaft im Kreis Mettmann wird neu gestaltet. Dabei soll die Leo-Lionni-Schule zum Förderzentrum Süd (Langenfeld/Monheim) werden. Für ihre Langenfelder Schüler wird sie eine Dependance im Gebäude der Käthe-Kollwitz-Hauptschule errichten. Sie wird — wie bisher — alle drei Förderschwerpunkte Lernen, Sprache und Soziale Entwicklung abdecken. „Unser Verbund bildet heute die Vorlage für die künftige Förderschulstruktur“, erklärt Monika Mulders, Leiterin der Leo-Lionni-Schule.

Bis zum Ende des Schuljahrs 2013/14 war diese das Kompetenzzentrum, das Sonderpädagogen zur Betreuung der Schüler mit Förderbedarf an die Grundschulen entsandt hatte. Seit dem Sommer 2014 sind die Sonderpädagogen an diese Schulen abgeordnet, ab dem Schuljahr 2016/17 werden sie auf Dauer dorthin versetzt. „Sie gelten dann als fester Bestandteil des Kollegiums“, sagt Mulders und ergänzt: „Die Grundschulen sind sehr zufrieden, dass sie jetzt die Leute vor Ort haben.“

In Monheim sind nur die Achim-Maiwald-, die Astrid-Lindgren-, die Hermann-Gmeiner- und die Schule am Lerchenweg „Orte gemeinsamen Lernens“. „Es ergibt keinen Sinn, die wenigen Stellen, die uns das Land zuweist, auf alle Grundschulen zu verteilen“, sagt Mulders.

In der gerade laufenden Anmeldephase stellt die Schulleiterin immer wieder beglückt fest, dass sich die Eltern bewusst für ihre Schule entscheiden. „Jetzt entscheiden die Eltern wirklich frei“. Heute werde der sonderpädagogische Unterstützungsbedarf nur noch auf Wunsch der Eltern festgestellt. Eingangs wird für jeden Schüler geguckt, auf welchem Lernstand er sich befindet. Dann werden Differenzierungsangebote geschaffen.

„Wir passen uns mit dem Konzept den Schülern an und trennen sie auch in Lerngruppen“, sagt Mulders. Manche kehren bereits nach zwei Jahren zur Regelschule zurück, in der Regel wechseln alle nach der Primarstufe, die an der Leo-Lionni-Schule auch fünf Jahre dauern kann, an eine Regelschule oder in die inklusive Beschulung. Nur der Bildungsgang Lernen kann nach neun Jahren zu einem Hauptschulabschluss führen.

Das dreijährige Pilotprojekt hat den Sonderpädagogen geholfen, ihr eigenes Expertenwissen durch das der jeweils anderen Fachrichtung zu erweitern. Jetzt soll dieses Wissen in das neue Förderkonzept einfließen. „Wir werden den integrativen — alle Schwerpunkte in einer Klasse — und den kooperativen Ansatz mischen“, sagt Mulders. Man werde eine Klasse mit vorwiegend sprachbehinderten Kindern bilden, die die Schuleingangsphase in zwei Jahren durchlaufen können und Intensivangebote für verhaltensauffällige Kinder schaffen. Ferner soll es eine integrative Klasse für Kinder mit Sprachbehinderung und Lernproblemen geben.

In der Sekundarstufe I werde man bei den Kindern mit den Förderschwerpunkten Lernen und Emotionale und Soziale Entwicklung einen teilintegrativen Ansatz verfolgen. „Hier müssen wir abschlussbezogene Klassen bilden“, sagt Mulders. Für die Konzepterarbeitung hat sie noch bis zum Sommer 2016 Zeit, wenn der letzte Jahrgang der Käthe-Kollwitz-Hauptschule die zehnte Klasse durchläuft. „Die Gesamtschule, die dort untergebracht ist, zieht 2016 in ihren Neubau um“, sagt Ulrich Moenen, Fachbereichsleiter Schule in Langenfeld.