Mehr Personal für Feuerwehr

Ein Gutachter fordert unter anderem zwei weitere Hauptberufliche und die Stützung der Freiwilligen Feuerwehr. Aus der Politik kommen positive Signale.

Monheim. Es ist ein Werk von fast 100 Seiten mit im wahrsten Sinne des Wortes heißem Inhalt: Der neue Brandschutzbedarfsplan für die Monheimer Feuerwehr.

Gemeinsam wurde er am Dienstagabend vom Gutachter des beauftragten Ingenieurbüros und dem stellvertretenden Leiter der hiesigen Feuerwehr, Hartmut Baur, im zuständigen Ausschuss der Politik präsentiert. Und klar ist: Die Wehr muss weiter aufstocken.

Zwei zusätzliche volle Stellen für den Tagesbetrieb der Wache an der Paul-Lincke-Straße werden empfohlen. Denn genau in dieser Zeit kann es zu Engpässen kommen, weil viele der Ehrenamtlichen der Freiwilligen Feuerwehr dann nicht eingesetzt werden können, weil sie arbeiten sind — oft in anderen Städten.

Besagtes Ehrenamt spielt in dem Gutachten eine zentrale Rolle. Denn mit derzeit 110 Kräften liegt laut Ingenieurbüro Monheim an der Untergrenze. Es müsse unbedingt massiv geworben werden. „Wir sind immer noch eine Freiwillige Feuerwehr mit hauptamtlichen Kräften. Das ist unsere Definition“, weiß Hartmut Baur um die Probleme.

Und vor dem Hintergrund des demografischen Wandels laufe die Zeit davon. Vor allem deshalb solle eine der beiden neuen erhofften Stellen gezielt für Anwerbungen neuer Kräfte eingesetzt werden.

Ob die Politik der Aufstockung zwei neuer Hauptamtler zustimmen wird, ist noch nicht entschieden. „Es geht um jeweils ein Jahresgehalt von 45 000 Euro an Bruttopersonalkosten im Mittelwert“, rechnet Guido Krämer, Leiter der Kämmerei, vor.

Die Entscheidung wurde am Dienstagabend verschoben. Der Finanzausschuss wird sich am Mittwoch damit beschäftigen. Aber die Signale der Fraktionen waren bereits eindeutig positiv.

Ebenfalls vertagt auf nächste Woche: Das Gutachten mahnt Sanierung beziehungsweise Anbau für die Wache an. „Das Gebäude ist vor 30 Jahren nicht für inzwischen mehr als 40 Hauptamtler angelegt worden. Und die Freiwilligen brauchen auch mehr Platz“, sagt Helmut Baur. Zum Vergleich: Vor zehn Jahren waren es noch 26 Hauptamtler an der Paul-Lincke-Straße.

Uwe Trost, im Rathaus auch zuständig für den Bereich Feuerwehr, will nächste Woche der Politik vorschlagen, dass bis Ende des Jahres ein Bedarfskonzept erarbeitet werden soll. „Auch für den Löschzug II Baumberg. Wir werden uns zusammensetzen“, betont Baur.

Bei all den Forderungen könnte man nun denken, dass Monheims Feuerwehr in einem schlechten Zustand ist. Ist sie aber nicht. „Im Vergleich zu anderen Städten ist Monheim bereits wirklich gut aufgestellt. Doch es gibt noch Optimierungspotenzial“, sagt der Gutachter. Und der Fahrzeugpark sei gar so gut bestückt, dass man auf einen Wagen verzichten könne.