Monheim: Basta begeistert in der voll besetzten Aula

A-Capella: Die fünf Kölner wurden bei ihrem Auftritt am Samstagabend bejubelt. Sie boten einen rasanten Mix.

Monheim. Fünf Männer und sonst nichts - das genügt, um ein Publikum glücklich zu machen. So glücklich, dass zuweilen Feuerzeuge und pinke Flamingos geschwenkt werden. Pinke Flamingos? Ja, auch die werden von jenen fünf Männern besungen, die sich am Samstagabend der Instrumente entledigt und der Instrumentalstimmen verschrieben haben. Basta, das beinahe kabarettistische, ganz sicher komödiantische A-cappella-Quintett aus Köln, ist zu Gast in der Aula - und mutiert von den freundlichen Herren von nebenan schnell zu den fünf Helden der Herzen.

Ein rasanter Mix von locker-lustigen bis süffisant-bösartigen Liedern wirbelt an diesem Abend durch den gefüllten Saal. Man arbeitet sich sukzessive durch allerlei - durchaus denkbare - Alltagsszenarien: Da werden im Geiste ausgefeilte Mordpläne für ungewollte Freundinnen entworfen, die beim Weinen aufs heilige Parkett tropfen, Katastrophen wie das Ozonloch oder die Mülltrennung bestaunt und Fleisch für Vegetarier gefordert.

Das Leben ist halt nicht leicht. Aber schön: William Wahl (v)erklärt, warum ein Sonnenuntergang auf den Malediven "nicht halb so romantisch ist wie eine Currywurst in einem versifften Hauseingang". Und Werner Adelmann, die Lena Meyer-Landrut der deutschen A-cappella-Szene und nebenbei hyperaktiver Bewegungskünstler, zeigt im Rautenpulli, wie Coolsein in der Disko geht. Das Publikum ist restlos begeistert und bejubelt selbige auch mal mitten im Lied.

Kein Vokalensemble ohne Cover-Songs - das gilt auch für Basta. Doch diese sind anders: Das musikalische Hamsterrad der Zeit bewegt sich irgendwo zwischen Dean Martin, Abba und Madonna. Eine rauchige Stimme lallt "Like a virgin" ins Weinglas ("You’re so fine, and you’re mine"), um nur wenig später als "Wild Thing" den Herzensbrecher zu geben - Marke autistische, graue Beamtenmaus. Als sich dann auch noch alle fünf operngleich als slowakische "Bratislava-Lover" anpreisen, ist es endgültig um die Aulabesucher geschehen. Der Saal kocht und besteht kurzfristig nur noch aus schallendem Gelächter.

Natürlich darf in diesen Tagen das Thema Fußball-WM nicht fehlen. Der Basta-WM-Song "Gimme hope, Joachim" ist schließlich mittlerweile deutschlandweit bekannt und ohrwurmverdächtig. Und auch die Randgruppe des Profi-Fußballs - die Spielerfrauen - werden ausgiebigst besungen. Nicht erst da fällt auf: Alle dürfen singen, nur der Bass nicht, der muss brummen. Also darf auch er mal. Und es wird klar: Den Bass zu verherrlichen, ist immer richtig, auch in A-cappella-Bands. Basta!