Baumberg Ost: Weniger Fläche für weniger Menschen

Die Pläne, in Baumberg Ost Flächen für 500 Wohneinheiten auszuweisen, sind vom Tisch. Angesichts der schrumpfenden Bevölkerung sollen es nur noch 160 sein.

Monheim. Die Bevölkerungszahl in Monheim sinkt kontinuierlich. Derzeit sind es noch etwa 43 000 Einwohner. Doch bereits im Jahre 2020 werden es Tausende weniger sein - so nichts geschieht. Soweit ist sich auch die Politik einig. Aber was soll dagegen unternommen werden? Am Mittwochabend prallten im Planungsausschuss die Fronten einmal mehr aufeinander.

Konkret gab es einen Schlagabtausch in Sachen Baumberg-Ost. In der Ära Dünchheim waren 500 neue Wohneinheiten auf den Weg gebracht worden - hart ausgehandelt mit der Bezirksregierung. Mehr Wohnraumversiegelung wollte Düsseldorf nicht zulassen mit Verweis auf eine wichtige Freiluftschneise und geschützte Tierarten wie den Hasen. Die Kommunalwahl brachte neue Mehrheiten. Die alten Pläne der CDU wurden verworfen.

Mit den Stimmen von Peto, SPD und FDP wurde nun das zu überplanende Gebiet deutlich reduziert auf 13Hektar. Auf städtischem Gebiet sollen etwa 60 Wohneinheiten entstehen, auf dem bisher landwirtschaftlich genutzten Gebiet einer Erbengemeinschaft noch einmal 100 Häuser. In diesem Planungsgebiet wird auch der neue Sportplatz liegen.

Die CDU plädierte einmal mehr dafür, die gesamte ursprünglich vorgesehene Fläche mit Option auf Bauland zu überplanen. "Es muss ja nicht gleich alles zugebaut werden. Das kann Abschnitt für Abschnitt geschehen. Aber jetzt nicht alles zumindest planungsrechtlich in Angriff zu nehmen, ist riskant", warnte Jürgen Goldmann für die Union. Er verwies darauf, dass es ein steiniger Weg gewesen sei, überhaupt dieses Gebiet in Siedlungsbereich umwandeln zu können und warnte: "Wer weiß, was eine neue Landesregierung ändert, in welche Richtung dann die Regionalplanung geht. Plötzlich stehen wir mit gebundenen Händen da."

"Diese kleine Lösung ist für uns bereits ein Kompromiss. Mehr lehnen wir ab", hielt Werner Goller dagegen. Der SPD-Planungsexperte betonte außerdem: "Intelligente Stadtplaner warnen bereits jetzt davor, neue Wohngebiete in den Außenbereichen zu entwickeln. Die Bevölkerung wird weiter zurückgehen und älter werden. Die Antwort darauf ist eine verdichtete Wohnbebauung im Innenstadtbereich." Er verwies darauf, dass allein nahe der Rabenstraße etwa 200 Wohneinheiten entstehen könnten.