Monheim: Baustelle wird scharf bewacht
Kita-Bau: Nachdem der erste Neubau durch Brandstiftung zerstört wurde, setzt die Stadt auf mehr Sicherheit.
Monheim. Es war in der Nacht auf den 6. Februar, wenige Wochen vor der Eröffnung, als der Neubau für die beiden Awo-Kitas Villa Regenbogen und Kunterbunt in Flammen aufging. Es war der schwerste Fall einer noch immer ungeklärten Brandserie. Die Täter sind bis heute nicht gefasst.
Seit Montag wird nun an der Linzer Straße wieder gebaut, mit denselben Baufirmen, nach demselben Architektenentwurf, aber diesmal mit verschärften Sicherheitsvorkehrungen. "Wir werden die Baustelle mit Kameras überwachen und einen Wachdienst engagieren, sobald die Trägerkonstruktion aus Holz steht", erklärt Stadtsprecher Michael Hohmeier und kann sich nicht daran erinnern, dass es schon einmal eine ähnliche Maßnahme auf einer städtischen Baustelle gegeben hat. Tatsächlich werden solche Maßnahmen sonst nur ergriffen, wenn ein besonders sensibler Bau wie der eines Gefängnisses ansteht, bei dem Beobachter unerwünscht sind.
"Ich denke, es ist jedem klar, dass kein Weg daran vorbeiführt. Die Täter sind noch auf freiem Fuß und so etwas darf nie wieder passieren", so Hohmeier. Der durch den Brand entstandene Versicherungsschaden beträgt 1,3 Millionen Euro. Die Überwachung der Baustelle lässt sich die Stadt laut Hohmeier etwa 10 000 Euro kosten.
Die Videokameras sind so ausgerüstet, dass sie auch nachts ein scharfes Bild erzeugen. Personen sollen auch in tiefster Dunkelheit zu erkennen sein. Die Videobilder kommen in der Feuerwehr-Zentrale an und werden dort rund um die Uhr beobachtet, aber nicht aufgezeichnet. "Die Bilder laufen über eine Standleitung auf einem separaten Bildschirm ein", erklärt Brandoberinspektor Achim Bremer, der solch einen Einsatz auch noch nie erlebt hat. Außerdem wird ausschließlich das Baustellengelände gefilmt und nicht die Umgebung. Wie viele Kameras installiert werden, möchte der Stadtsprecher nicht verraten. Ab dem 16. August ist die Anlage laut Feuerwehr einsatzbereit.
Wie oft der Wachdienst patroullieren wird, steht noch nicht fest. "So lange tagsüber gearbeitet wird, machen wir uns keine Sorgen. Kritisch sind die Nächte und die freien Tage", so Hohmeier. Der Brand war seinerzeit um 22.30 Uhr von Nachbarn gemeldet worden. Da brannte der Neubau bereits lichterloh.
Die Ermittlungen der Polizei dauern an, eine konkrete Spur aber gibt es nicht. Polizeisprecher Frank Sobotta erklärt: "Trotz einer Belohnung von 6000 Euro sind bislang keine Hinweise eingegangen." Die Polizei geht auch weiter davon aus, dass der Kita-Brand Teil der Brandserie ist, die sich damals monatelang durch Baumberg gezogen hat. Insgesamt handelt es sich um mehr als 40 Fälle, in denen unter anderem Container, ein Auto, ein Gartenhaus und ein Keller in Brand gesteckt wurden.