Monheim: Der Tag der Kritiker
Sportstättenkonzept: Am 15. April findet die Bürgerbeteiligung statt. Es ist der nächste Schritt im Planungsverfahren.
Monheim. In Zeiten des Nothaushalts sollen in den nächsten vier Jahren 4,5Millionen Euro in die Sportstätten investiert werden. Das klingt gut. Und eigentlich wären sich da auch alle Ratsfraktionen einig. Bekanntlich gab es dann jedoch kürzlich im Rat keine einstimmige Entscheidung. Im Rahmen des Planverfahrens folgt nun am 15.April der zweite Schritt mit der Bürgerbeteiligung. Und Bürgermeister Daniel Zimmermann betonte gestern: "Wir als Stadtverwaltung machen das alles transparent."
Zur Erinnerung: einmal mehr entfachte der Standort Kielsgraben im Rat Diskussionen. CDU, FDP und Linke hielten am Sportzentrum dort fest. Mit Verweis auf 500000 Euro weniger Kosten und Planungsunsicherheit wegen ökologischer Bedenken wurden sie von Peto, SPD, Grünen und Menschen für Monheim überstimmt mit der Entscheidung: Neubau der Bezirkssportanlage an der Wolfhagener Straße samt Kunstrasen für Fußballer.
Mit der Bürgerbeteiligung folgt jetzt der nächste Schritt im Planungsverfahren. Und dort haben die Gegner des Neubaus Gelegenheit, ihre Bedenken vorzutragen. Und die werden dann dem Stadtrat zur Abwägung vorgelegt. Auf Basis der Abwägung wird der Entwurf des Bebauungsplans erstellt. Dann beschließt der Rat. Danach liegen die Pläne nochmals für einen Monat aus, und die Bürger können sich wieder dazu äußern. Der Rat beschließt anschließend endgültig, oder eine Änderung wird erneut ausgelegt.
So viel zum Prozedere. Und Zimmermann ist wichtig, dass "entgegen der Behauptung der Anwohnerinitiative Wolfhagener Straße noch nichts entschieden ist". Ein weiteres Argument der Gegner: Die Überplanung der vorgesehenen Felder kann in den nächsten Jahren nicht stattfinden, weil Bauer Bossmann einen nicht zu kündigenden Pachtvertrag bis 2017 habe. Es handelt sich um ein Grundstück der katholischen Kirche. "Der Vertrag liegt uns vor. Er ist sehr wohl vorher kündbar", sagt der Bürgermeister.
Auch die von Anwohnern angedrohte Klageflut wegen möglicher Lärmbelastung kontert er: "Es gibt Gutachten. Die sagen klar aus, dass der Lärm aus Richtung Autobahn dominierend ist." Sollte der Platz tatsächlich Grenzwerte übersteigen, gebe es immer noch die Möglichkeit, nachträglich Lärmschutz zu installieren.