Monheim: Der Weihnachtsmarkt in der Altstadt steht auf der Kippe

Die Werbegemeinschaft Treffpunkt setzt auf finanzielle Hilfe der Stadt. Rückendeckung bekommt sie von SPD-Chefin Ursula Schlößer. Der gewählte Bürgermeister Daniel Zimmermann ist allerdings skeptisch.

Monheim. Weihnachtlich geschmückte Holzbuden, der Duft von heißem Glühwein und ein reges Treiben zwischen den Hütten auf dem Alten Markt - das alles könnte in diesem Jahr der Vergangenheit angehören. Der Monheimer Weihnachtsmarkt steht auf der Kippe.

Der Grund: die Finanzierung. SPD-Fraktions-Chefin Ursula Schlößer schlägt Alarm. "Der Treffpunkt, der den Weihnachtsmarkt zu einem Anziehungspunkt in Monheim entwickelt hat, ist ohne Hilfe der Stadt nicht in der Lage, ihn weiter zu organisieren", heißt es unter anderem in einem Appell.

Den richtet die Sozialdemokratin an Daniel Zimmermann, den designierten neuen Bürgermeister. "Eine Bezuschussung des Weihnachtsmarktes aus dem städtischen Haushalt wird es aber laut Aussage des 27-Jährigen nicht geben. "Der Weihnachtsmarkt ist eine tolle Veranstaltung, gar keine Frage, aber wenn wir ihn mit städtischen Mitteln unterstützen, wird es schon bald weitere Vereine und Veranstaltungen geben, die ebenfalls Unterstützung fordern würden - mit Recht", erläutert Zimmermann.

Doch auch wenn diese Option "ausgeschlossen" sei, sieht er andere Möglichkeiten, eine Durchführung des Weihnachtsmarktes zu sichern. "Ich habe dem Treffpunkt zugesagt, mich umzuhören und nach Sponsoren zu suchen." Zudem sieht Zimmermann das Problem, dass es sich bei dieser Sachlage um keine einmalige Hilfe, sondern möglicherweise um eine jahrelange Unterstützung handeln könnte.

Und was sagt die Werbegemeinschaft selbst? "In den vergangenen Jahren konnten wir die Kosten für den Weihnachtsmarkt immer über unsere Mitgliedsbeiträge abdecken, das ist in diesem Jahr nicht möglich", so Jürgen Prinz, Vorsitzender von Treffpunkt Monheim.

Seit elf Jahren organisiert der Verein den Markt am dritten Adventswochenende. "Der Weihnachtsmarkt hat schließlich einen historischen Hintergrund", so Prinz. Und wenn man unter den Bestückern nicht nur gewerbliche Händler, sondern auch Basteleien und Kunsthandwerk wolle, müsse man dafür schon mehr Geld hinlegen.

Rund 50 Aussteller nehmen im Schnitt an dem Weihnachtsmarkt teil, dazu kommen verschiedene Bühnenkünstler. "Es gibt ein gewisses Budget, das uns dafür zur Verfügung steht. Und in diesem Jahr reicht es eben nicht", sagt Prinz. Die Ausrichtung der Monheimer Messe habe damit nichts zu tun, betont er.

"In den vergangenen Jahren haben die Mitgliedsbeiträge immer gereicht, aber einen Gewinn haben wir mit dem Weihnachtsmarkt noch nie gemacht", so Prinz. Weil die Zahl der Mitglieder - derzeit sind es knapp 100 - in der Vergangenheit gesunken sei, habe man nun bei der Stadt um Hilfe gebeten. Die Beteiligten wollen keine konkrete Summe nennen. Doch laut WZ-Informationen liegt sie im vierstelligen Bereich.

Vielleicht ist ja die Homepage des Treffpunkts im Internet ein gutes Zeichen. Dort wird bereits kräftig für den Weihnachtsmarkt vom 11. bis 13.Dezember geworben. "Die Vielfalt der Angebote begeistert die Besucher Jahr für Jahr", heißt es da.