Monheim Autonome Busse erhalten in Monheim gläsernes Zuhause
Monheim. · Die fünf autonom fahrenden Busse der BSM (Bahnen der Stadt Monheim) haben bald ein schickes Zuhause – in Premiumlage direkt am Rhein. Im Herbst soll die gläserne Halle fertig sein.
Voraussichtlich nach den Sommerferien kann die autonome Busflotte ihre Garage auf dem Schützenparkplatz im Monheimer Rheinbogen beziehen, kündigt Detlef Hövermann, Geschäftsführer der BSM, an. Kosten: rund 500 000 Euro. Auf das Dach muss noch eine Photovoltaikanlage, sagt er. Die soll den Strom für die elektrisch betriebenen Busse produzieren. „Wir wollen die sauberen Technologien miteinander verbinden“, erläutert er. „In Spitzenzeiten müssen wir natürlich Strom aus dem Netz zukaufen.“
Alle fünf Busse sollen künftig nachts in der 4,50 mal 19 mal sechs Meter großen Garage untergestellt werden. Dort müssen noch die Ladesäulen installiert werden. Aktuell laden die E-Busse ihre Batterien auf dem kleinen Parkplatz unterhalb der Altstadt auf. Kleinere Wartungsarbeiten, so hofft Hövermann, könnten an dem neuen Unterstellplatz, der auch einen kleinen Sozialraum beherbergt, bald erledigt werden.
Die gläserne Garage, die fast schon an eine Vitrine für Modellautos erinnert, hat ihren Platz im Rheinbogen nicht aus Imagegründen gefunden, sondern weil dieser an der Bus-Strecke liegt. Die Genehmigung für den Betrieb der Busse lasse keine Abweichung zu, so Hövermann. „Die Route ist festgelegt“, so der BSM-Chef. „Trotzdem. Es wird ein echter Hingucker“, ist er überzeugt.
Neben der Solaranlage muss auch das Innenleben der Garage noch ausgebaut werden. Aus statischen Gründen benötigt das Gebäude einen besonderen Boden, erläutert Hövermann. Denn der Boden soll auch steigendes Grundwasser verkraften können – etwa im Fall eines lang andauernden Hochwassers. Hövermann verweist in diesem Zusammenhang darauf, dass der Schützenplatz ebenfalls neu gestaltet werden wird. Das Niveau des sanierten Platzes habe das Plateau, auf dem die Bushalle steht, schon vorweggenommen.
Eigentümer des Platzes sind die St. Sebastianus Schützen Monheim. Sie haben den Platz an die Stadt verpachtet. Diese übernimmt im Gegenzug die Sanierung des Platzes. Allerdings, so schränkt Tiefbauamts-Chef Andreas Apsel ein, könne diese erst nach Fertigstellung der Kulturraffinerie K 714 beginnen, also voraussichtlich 2023. Der Grund: Bis dahin wird der Platz für Veranstaltungen benötigt, für die es sonst kaum Ausweichmöglichkeiten gebe.
Neben dem Bau der Bushalle haben die BSM weitere 1,4 Millionen Euro für vier neue Busse (Ersatz für alte) ausgegeben. „Zwei Solo- und zwei Gelenkbusse“, berichtet Hövermann. Die sind besonders exklusiv ausgestattet – mit Ledersitzen, Haltestangen aus Edelstahl, Auflademöglichkeiten für Tablets und natürlich kostenfreiem W-Lan. Auch ein „Toter-Winkel- sowie ein Bremsassistent“ seien eingebaut. Grund für diese Luxusvariante an Bussen sei das Jubiläum (20 Jahre) der Einkaufsgemeinschaft Kooperation östliches Ruhrgebiet (KÖR), mit der die Bahnen der Stadt Monheim schon seit vielen Jahren bei der Busbeschaffung zusammenarbeiten.