Monheim: Experimente mit Rapsöl und Reis
Wissenschaft: Im „Baylab Plants“-Schülerlabor von Bayer Cropscience konnte bei einer Ferienaktion geforscht werden.
Monheim. Während sich ihre Altersgenossen auf Freibadwiesen oder im Eiscafé tummelten, investierten am Mittwoch 21 junge Monheimer im Alter zwischen 13 und 19 Jahren einen Ferientag für die Arbeit in einem Chemielabor. Was nach Nachsitzen klingt, war in Wirklichkeit für alle Beteiligten ein großer Spaß. Bayer Cropscience hatte die Jugendlichen mit einem besonderen Ferienprogramm auf das Firmengelände an der Alfred-Nobel-Straße gelockt: Einmal unter Anleitung echter Forscher experimentieren und in die Welt der Biochemie und Gentechnik eintauchen.
Unterrichtsort war das "Baylab plants", das Schülerlabor des Unternehmens. Das Besondere an der Aktion: Normalerweise sind diese Räume ganzen Schulklassen vorbehalten, die einen Tag in die Welt der Naturwissenschaften schnuppern. Um dort mitzumachen, müssen die Schulen mit Weitsicht planen und die Klassen schon ein halbes Jahr im Vorhinein anmelden. Kurzfristiger und speziell für einzelne Personen war das Reinschnuppern bei dem kostenlosen Bayer-Ferienangebot möglich.
Nick Thamm hat seine Entscheidung nicht bereut. Der 15-Jährige steht mit seinem Schulfreund Jonas Mosig vor einer gläsernen Apparatur, in der gerade Rapsöl kreist. Die jungen Chemiker finden die Versuche bei Bayer um Längen spannender als den Unterricht in der Schule. "Toll, dass man mal gucken kann, wie es bei so einer großen Firma läuft", sagt Jonas.
Die Nachwuchs-Chemiker machen echte Versuche, so wie sie auch bei Bayer Cropscience zum täglichen Geschäft gehören. In den Monheimer Laboren suchen die Wissenschaftler nach neuen Wirkstoffen für Pflanzenschutzmittel. In den drei Schülerlaboren dreht sich alles um Raps und Reis. Die Jugendlichen untersuchen dort die Pflanzen auf ihre genetischen Grundlagen, ihre Verwendung als Nahrungslieferant sowie die Verbesserung ihrer Eigenschaften.
Jasmin Hassenmeier (15) ist über ihre Mutter, die bei Cropscience arbeitet, auf das Angebot gestoßen. Die Jugendliche bekommt gerade erklärt, wie DNA sichtbar gemacht werden kann. Anschließend geht es ans Ausprobieren. Jasmin findet: "Toll, dass man hier zum Experimentieren kommt. In Biologie machen wir das gar nicht." Sie könnte sich später auch einmal vorstellen, einen naturwissenschaftlichen Beruf auszuüben.
"Unser erstes Ziel ist, Begeisterung zu wecken. Nicht die Rekrutierung neuer Mitarbeiter", sagt Karl-Heinz Wagner, Leiter des "Baylab Plastics". Das Leverkusener Schülerlabor ist am Donnerstag die nächste Station für die wissbegierigen Schüler. Sie stellen einen Plastikbecher her und nehmen im Produktionsprozess verschiedene Rollen ein - Designer, Forscher oder auch Finanzfachmann. Der zweite Tag soll den Jugendlichen vor allem bei einem helfen: außerhalb von Schulfächern zu denken. In den nächsten Sommerferien soll das Angebot wiederholt werden.