Monberg Monberg: Neuer Schrägaufzug in Betrieb

Monheim · Jetz ist der Zugang zur Aussichtsplattform und Gastronomie auch für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen gut möglich. Kosten: 1,5 Millionen Euro.

Der neue Schräglift am Monberg kann ab sofort genutzt werden. Zehn Menschen nimmt die Kabine auf.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

(og) Nachdem auch der TÜV sein Okay gegeben hat, steht einer Fahrt mit dem neuen Schrägaufzug auf den Monberg nichts mehr im Wege. Das teilt die Stadt Monheim mit. Die österreichische Firma ABS Transportbahnen Doppelmayr hat das Gefährt gebaut. Der Aufzug erinnert optisch dann auch an Schrägseilbahnen im Alpenraum – allerdings mit weniger Fassungsvermögen. Die kleine „Monbergbahn“ soll vor allem Menschen auf den Monberg bringen, die in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt und auf Gehhilfen oder Rollatoren angewiesen sind. Zehn Personen haben in der wind- und wettergeschützte Kabine Platz. Außerdem gebe es, anders als beim alten Aufzug, eine Zulassung für Rollstuhlfahrer, erläutert Stadtsprecher Thomas Spekowius. Der Aufzug kann per Knopfdruck bewegt werden. Die Fahrzeit für die rund 50 Meter lange Strecke beträgt 50 Sekunden – eine enorme Geschwindigkeitsverbesserung. Der alte Aufzug hat vier Minuten gebraucht. Die Kabine der neuen Monbergbahn wird über Schienen geführt, die an Betonplatten befestigt sind. Ein Seilbahnsystem ist für die Bewegung der Kabine zuständig, erläutert der Stadtsprecher.

Die Geschichte des barrierefreien Zugangs auf den Monberg ist lang. Nach dem Bau der Aussichtsplattform und spätestens nach dem Start der Gastronomie wurde der Ruf nach einem Aufzug für Menschen mit Rollstuhl, Rollator oder einfach einem Kinderwagen laut. Die kostengünstige Lösung war dann 2011 zunächst eine Art Treppenlift für rund 80 000 Euro, der jedoch nur eine Person transportieren konnte. Zudem benötigte der „schwebende Stuhl“ neben der Tatsache, dass er häufig defekt und am Ende völlig kaputt war, vier Minuten für eine Strecke – und das nicht nur nach oben, sondern auch nach unten. Ein logistisches Problem, wenn es für Konzerte, Podiumsdiskussionen oder Familienfeiern wie Hochzeiten galt, mehrere Personen mit Bewegungseinschränkung auf den Berg zu bringen.

Nachdem in dem inzwischen gut besiedelten Rheinpark ein Parkhaus mit Aufzug entstanden war, haben die politischen Gremien die Idee verfolgt, von dort eine Brücke zum Monberg zu errichten. Neben dem optischen Highlight – es gab ansprechende Modelle – hätte man die vorhandene Aufzugstechnik mitnutzen können. Doch die Pläne erwiesen sich als zu teuer. Die Mehrheitsfraktion Peto zog zurück. Im März 2018 wurde die Verwaltung vom Rat beauftragt, einen alternativen Vorschlag zu erarbeiten, wie man mittels einer Schrägaufzug-Lösung oder ähnlichen technischen Varianten eine barrierefreie Erschließung der Monberg-Plattform möglich machen könnte. Der Rat gab im März 2019 grünes Licht für den Bau einer Schrägaufzugs. Kosten: 1,5 Millionen Euro. Die Benutzungszeiten für die Auffahrt zur und Rückfahrt von der Aussichtsplattform sind ab sofort täglich von 10 bis 22 Uhr. Außerdem wird der Aufzug künftig, orientiert an den Öffnungszeiten der Monberg-Gastronomie sowie an den Anfangs- und Endzeiten sonstiger Veranstaltungen auf dem Gipfel, auch über diese Standardzeiten hinaus eingesetzt werden können.