Langenfeld/Monheim Langenfelder angelt sich neun Kilo schweren Wels

Langenfeld/Monheim. · Heinrich Niemierza ist stolz auf seinen ungeplanten Fang, den er am Rhein machte.

Der Wels ist insgesamt 1,10 Meter lang gewesen.

Foto: RP/Privat

Heinrich Niemierza (56) aus Langenfeld ist stolz. Ausgerüstet mit Picknickkorb und Angelausrüstung wollte er sich eigentlich einen entspannten Sonntagnachmittag am Rhein machen. Das hat auch erst einmal geklappt. Dann bemerkt er den Biss an der Angel. „Es war was Großes. Das habe ich sofort bemerkt. Und nach einer halben Stunde Kampf habe ich ihn gesehen. Ein Wels hatte angebissen“, berichtet Niemierza. Es gelang ihm, ihn ans Ufer zu ziehen. „Und ich habe ihn in den Händen gehabt.“ Ein Wels, 1,10 Meter lang und neun Kilogramm schwer. „Da war auch die Freude riesig.“

Eigentlich hatte Niemierza auf einen Zander angesetzt. Am Haken hing eine tote Grundel. Doch statt des Zanders hat der Wels angebissen. Den hat der Langenfelder dann nach Hause gebracht, auf der Personenwaage gewogen und vermessen. „Geschmeckt hat er auch“, berichtet Niermierza.

Chancen sind nachts größer,
einen dicken Wels zu erwischen

Rolf Horsten, Vorsitzender der Monheimer Angelfreunde Kreis Mettmann (ASV Monheim), erstaunt der Fang nicht. „Das kommt vor“, sagt er. Besonders zwischen den Kribbenköpfen im Rhein fühlten sich die Welse wohl. „Es hängt vom Wetter und von der Tageszeit ab, ob man welche fängt“, sagt er. Prinzipiell sei die Chance, die dicken Fische zu erwischen, nachts größer. „Sie sind nachtaktiv“, sagt Horsten. Bei wärmeren Temperaturen würden sie auch tagsüber mobiler. Wer einen Wels angeln möchte, der benötigt dazu eine Angel, die etwa 30 Kilogramm Last aushalten kann, sonst breche das Angelrüstzeug zusammen, wenn ein Wels dranhängt. Angler locken die großen Fische mit einem Würmerbündel. Der Haken müsse natürlich auch kräftiger sein. „Und es gibt auch noch größere“, sagt Horsten mit Blick auf den jüngst gefangenen Fisch.

In Bayern heißt der Wels Waller. Aus dieser Region kommt er auch, ist aber nach der Öffnung der Flüsse, etwa über den Rhein-Main-Donau-Kanal, in den Rhein gekommen – wie andere Fischarten auch. Nasen und Rapfen zum Beispiel. Diese seien im kaspischen Meer beheimatet und inzwischen auch im Rhein heimisch – sehr zur Freude der Zander, die sich gern von ihnen ernähren. „Dessen Bestand hat sich seither erhöht“, erklärt Horster, der gerade die Monheimer Jugendangeltage betreut, bei denen die Teilnehmer auch campen.