Monheim Amerikanischer Wettbewerber übernimmt Animal Health
Monheim. · Bayer trennt sich von Sparten, auch in Monheim. Betriebsbedingte Kündigungen werden laut dem Käufer Elanco vorerst ausbleiben.
Schon im April hat der international tätige Konzern Bayer angekündigt, sich von einigen Sparten zu trennen, um sich stärker auf die Pflanzenschutzsparte zu konzentrieren. Jetzt hat sich ein Käufer für den Bereich Tiermedizin gefunden. Der amerikanische Wettbewerber Elanco wird Animal Health übernehmen. Im kommenden Jahr, so kündigt Unternehmenssprecher Utz Klages an, soll der Vertrag unterschriftsreif sein.
300 Mitarbeiter sind derzeit bei Animal Health in Monheim beschäftigt. Sie sollen zu ihren bisherigen Konditionen bis 2025 weiterbeschäftigt werden. Betriebsbedingte Kündigungen schließt Elanco ebenfalls bis 2025 aus. „Was danach kommt, ist offen“, sagt Klages.
Betriebsrat fordert langfristigen Plan für die Beschäftigten
Der Bayer-Betriebsrat begrüßt diese Vereinbarung, fordert aber von Elanco einen langfristigen Plan für die Zukunft, „damit die Beschäftigten wissen, wohin die Reise geht“, so Betriebsrat Oliver Zühlke. Elanco erwirbt den umsatzstarken Bereich Tiermedizin für 6,7 Milliarden Dollar. Bürgermeister Daniel Zimmermann sieht in dem Verkauf keinen Grund zur Sorge. „Die Konzentration auf das Pflanzenschutzgeschäft ist so bedeutend, dass Monheim die Aufgabe von Animal Health verschmerzen kann“, sagt er. Zumal die Monheimer Arbeitsplätze bis 2025 erst einmal sicher seien. Zimmermann geht davon aus, dass Bayer am Standort Monheim weiter wachsen wird. Dafür hat die Politik die Grundlagen bereits gelegt und für die Fläche östlich des Bayer-Pflanzenschutzzentrums eine Änderung des Regionalplans beantragt. Aus der ausgewiesenen Landwirtschaftsfläche am Stadtrand zu Leverkusen soll eine Gewerbe- und Industriefläche werden. Die etwa 18 Hektar große Fläche soll künftig das Umspannwerk aufnehmen sowie Raum für die Bayer-Erweiterung wie zur eigenen städtischen Entwicklung bereit halten.
„Für Bayer als international tätiges Unternehmen ist der Gewerbesteuerhebesatz nicht der wichtigste Aspekt bei der Standortwahl“, bekräftigt Klages. Neben guter Infrastruktur würde der demografische Faktor künftig eine immer größere Rolle spielen.