Monheim Prächtige Wagen fahren in Monheim vor

Monheim . · 33 Wagen und 33 Fußgruppen sorgten am Rosenmontag für staunende Zuschauer und eine ausgelassene Feierstimmung.

Den schönsten Regenbogen präsentierten die Monheimer Altstadtfrauen.

Foto: Matzerath, Ralph (rm)/Matzerath, Ralph (rm-)

Was? Der Zug soll schon zu Ende ein? Der fünfjährige Dante findet das sehr schade. Zwar hat er jede Menge Kamelle gefangen, die er in einem großen Stoffbeutel sammelt, und zeigt sie auch stolz her. Doch das ist für ihn nicht die Hauptsache. „Ich will noch Helau machen“, sagt er enttäuscht. Doch der Zug ist gerade an der Ecke Schwalbens-/ Knipprather Straße vorbeigezogen in Richtung Innenstadt, wo noch mehr Jecken auf den bunten Zug ­warten.

Die Ecke Knipprather-/ Schwalbenstraße ist ein beliebter Standort für Familien. „Da wird es nicht so eng wie etwa an der Alten Schulstraße“, sagt auch Waltraud Zorn, die mit Enkelin Ronja am Rand steht und die Kamelle eintütet. Dass sie für üppige Beute laut Helau rufen müssen, wissen auch Sarah Taibi und ihre Mutter Britta. Auch ihr Stoffbeutel ist nach einer halben Stunde schon prall gefüllt. Fußgruppen und die Jecken auf den Mottowagen werfen großzügig Schokolade, Gummibärchen, Schwämmchen, Zuckerzeug und sogar Glitzerarmbändchen für kleine Prinzessinnen. Nur die Musiker werfen nichts. Sie haben einfach keine Hand frei. Insgesamt sieben Musikgruppen aus Monheim, Garath und auch aus Holland sorgen neben den schmissigen Karnevalsliedern, die von den großen Wagen schallen, für flotte Töne.

Leda-Wagen der Narren sorgt für Aufmerksamkeit und Reaktionen

Der Herrenelferratswagen der Gromoka macht den Anfang im Zug, gefolgt von den Kulturwerken, die mit ihrem Leda-Wagen die Narren am Straßenrand zu Kommentaren provozieren. „Die Leda sieht da ja besser aus, als die echte“, kommentieren sie. „Aber die Beine.“ Ja, die stehen in den Kritik. sind vielen zu dick. Die Leda ist gebeutelt. Beim Baumberger Zug am Vortag hat sie der Sturm zerrupft, und Künstlerin Doris Moisa hat alles daran gesetzt, sie bis Montagmittag wieder hübsch zu machen. Auch der Wagen der Marienburggarde, der eigentlich nur eine Frage hat: „Ist das Kunst oder kann das weg?“ bekommt Aufmerksamkeit. „Jeder weiß, um was es geht“, sind sich Sarah und Brigitte Taibi einig. Ein älterer Mann nicht und lacht. „Stimmt. Um die Leda“. Doch nicht alles dreht sich um die große Kunst in Monheim. Der Allgemeine Bürgerverein Baumberg hat zwei rosafarbene Elefanten auf den Wagen gepackt. Das Motto: Indien.

Die KG Doof Nöss
träumt vom Disneyland

Noch ein grauer Elefant zieht durch die Schwalbenstraße und wirbt beim Bürgermeister für einen Zoo. Die KG Doof ­Nöss träumt vom Disneyland. Zwischen den Mottowagen immer wieder bunt schillernde und aufwändig kostümierte Fußgruppen wie die Altstadtfrauen, die unbestritten „dä allerschönste Rejeboge“ haben. Eine Stunde lang hat der Zug gebraucht, um die Ecke an der Knipprather-/ Schwalbenstraße zu passieren. Für viele zu kurz, wie für Dante.

Was liegen geblieben ist, sammeln die Helfer des Betriebshofs auf. Fünf Kehrmaschinen und vier Sprinter (auch aus Langenfeld) stehen einsatzbereit an der Ecke und folgen dem munteren, jecken Zug.