Monheim: Neue Freilauffläche für Hunde

Konzept: Nach einem Gespräch am runden Tisch wird die Stadtverwaltung am Donnerstag im Haupt- und Finanzausschuss ein neues Konzept für Halter und Tiere vorstellen.

Monheim. So ein Hundeleben ist nicht einfach. Frei laufen darf Waldi nur dann, wenn möglichst wenig Menschen und erst recht keine Kinder in der Nähe sind. Da bleiben oft nur ländliche Gebiete, wo wiederum Förster und Landwirte Alarm schlagen. Oder Hundebesitzer sind unglücklich, weil sie an den Rand von Hauptverkehrsstraßen gedrängt werden, was für Hund und Halter nicht ungefährlich ist.

So sieht es auch in Monheim aus. Bislang gibt es zwei ausgewiesene Hundefreilaufflächen in der Stadt. Eine davon verläuft entlang der Alfred-Nobel-Straße, was laut Maria Schmidt vom Tierschutzverein angesichts des regen Autoverkehrs indiskutabel ist. Die zweite Freilauffläche zweigt vom Garather Weg auf Höhe der Kleingartenanlage ab und verläuft entlang des Neuverser Hofes bis zur Einmündung Wolfhagener Straße.

Dort gab es zuletzt massive Probleme für die ansässigen Landwirte. Ein Hauptproblem sei der Hundekot, der sich mit Brotgetreide und Erdbeeren mische und Fliegen anziehe, die Keime übertragen können. Ein zweites Problem, erklärt Landwirt Heinz-Josef Muhr, sei das beliebte Stöckchenwerfen.

"Zum Teil liegen armdicke Äste auf den Feldern. Die kann ein Mähdrescher nicht verarbeiten. So kam es vor, dass die Maschinen mitten in der Erntezeit in der Reparatur waren." Er hat einmal ein mit Metall besetztes Hundehalsband aus dem Mähdrescher gezogen, das die Messer beschädigt hatte.

Dennoch stellt Muhr klar: "Ich habe nichts gegen Hundehalter, 98Prozent von ihnen verhalten sich absolut vernünftig. Aber es ist für beide Seiten mühsam. Nicht zuletzt weil der Feldweg zu eng ist und wir uns ständig in die Quere kommen."

Die Stadt will jetzt ihr Konzept für Hundefreilaufflächen grundlegend ändern. Auf Einladung von Bürgermeister Daniel Zimmermann (Peto) haben sich Landwirte, Tierschützer, Stadt und Kreis-Veterinäramt zusammengesetzt. Folgende Punkte wurden festgehalten, die morgen im Haupt- und Finanzausschuss besprochen und am 6.Oktober dem Rat zur Entscheidung vorgelegt werden:

An der Kapellenstraße hinter dem Bootshaus zwischen Pumpstation und Rheindeich wird eine Freilaufzone eingerichtet, in der die Hunde nicht angeleint werden müssen.

Im Berliner Viertel wird ein Teil des überdimensionierten Wendehammers Grunewaldstraße mit einer Größe von 550Quadratmetern eingezäunt und als Freilauffläche ausgewiesen.

Entlang des Neuverser Hofes dürfen Hunde nicht mehr unangeleint laufen. Stattdessen gibt es eine neue Freilaufzone nordöstlich von der Bonhoefferstraße und der Ulrich-von-Hassell-Straße, die im Norden durch die Kleingartenanlage Baumberger Feld begrenzt ist. Im Osten reicht sie bis zur Gartenanlage Holzweg und im Süden bis zum Holzweg.

Die Zone an der Alfred-Nobel-Straße bleibt unverändert und reicht von der Einmündung Bleer Straße bis zur Stadtgrenze Leverkusen.

An der Baumberger Bürgerwiese wird die Bedarfsparkfläche zwischen dem Gehweg Am Kielsgraben, der Monheimer Straße und den Tennisplätzen zur Freilaufzone.

Für Maria Schmidt vom Tierschutzverein ist das Konzept ein guter Anfang, allerdings fürchtet sie, dass die Fläche im Berliner Viertel mit 550Quadratmetern zu klein ist. "Dennoch sind eingezäunte Bereiche für beide Seiten sehr wichtig, sie geben Sicherheit."