Monheim: Neuer Anlauf fürs Schülercafé
Das Jugendparlament wünscht sich einen Treffpunkt für alle Monheimer Jugendlichen und startet jetzt eine Umfrage. Ein ähnliches Projekt ist vor fünf Jahren gescheitert.
Monheim. Ein Schülercafé für alle Monheimer Jugendlichen, egal ob sie Rockmusik oder Hip Hop hören, ob sie Lederjacke tragen oder Baggypants - das wünschen sich die 16Vertreter des Jugendparlaments (JuPa). "Das Café sollte möglichst zentral gelegen sein und soll zu einer neutralen Anlaufstelle für alle werden", erklärt Kamile Cengiz, Mitglied des JuPa.
Man soll dort seine Hausaufgaben machen, quatschen oder vielleicht sogar Kicker spielen können. "Denkbar wäre auch, ein Mal im Monat eine Mottoparty zu machen", sagt Kamile Cengiz.
Um den Bedarf und die Interessen der Jugendlichen zu ermitteln, hat das JuPa jetzt Fragebögen vorbereitet. In den nächsten Wochen sollen damit Schüler des Otto-Hahn-Gymnasiums befragt werden.
Aus den Stufen sieben bis 13 wird je eine Klasse ausgewählt, in der die Fragebögen verteil werden. Danach sollen andere weiterführende Schulen folgen. "Wir möchten zuerst einmal wissen, ob die Jugendlichen ein solches Café überhaupt nutzen würden und was sie davon erwarten", erklärt Cengiz.
Das Konzept dürfte einigen jungen Monheimern noch bekannt sein. Vor etwa fünf Jahren hat es im Sojus7 bereits einmal ein Schülercafé gegeben. Laut Heide Weyler vom Sojus sei das vom Jugendamt angestoßene Projekt damals an mangelndem Engagement gescheitert.
Eine Sozialpädagogin habe ehrenamtliche Jugendliche dazu anleiten sollen, das Café selbst zu führen, Getränke zu verkaufen und Mottotage zu organisieren. "Das hat nicht geklappt, das Angebot bröckelte weg", erklärt Heide Weyler.
Daneben habe es immer wieder Auseinandersetzungen zwischen Rockern und Hip Hoppern gegeben, also Jugendlichen, die unterschiedlichen Jugendkulturen angehören. "Am Ende lief es darauf hinaus, dass die Woche in Rock- und Hip-Hop-Tage aufgeteilt wurde", sagt Weyler.
Die Jugendlichen des JuPa hoffen nun, dass die Umfrage eindeutige Ergebnisse liefert. Ein Raum und Sponsoren werden auch noch gesucht.
Stadtsprecher Michael Hohmeier sagt zu den Plänen: "Wenn die Jugendlichen etwas auf die Beine stellen, soll es an der Unterstützung der Stadt nicht mangeln. Wichtig ist aber, dass sie sich kontinuierlich engagieren. Denn Personal werden wir nicht zur Verfügung stellen können."