Monheim Ärger um Lottenschule geht weiter
Monheim. · Die Stadt will prüfen, ob sie vom kroatischen Lieferanten der Container Schadensersatz bekommen kann.
Der verzögerte Umzug der Astrid-Lindgren-Schüler in das Übergangsgebäude an der Krischerstraße wirbelt auch den Zeitplan für die Neubaumaßnahme Schulzentrum Lottenstraße durcheinander. Denn da die Schüler vorerst in dem alten Gebäude unterrichtet werden, verzögern sich auch die Abbrucharbeiten. Die Stadtverwaltung musste bereits den prognostizierten Beginn des Projektes von 2018 auf 2019 verschieben.
Zudem verteuert sich der Neubau als Ergebnis der Ausschreibung um rund sechs Millionen Euro. Die Verwaltung hatte 2018 die Bauleistungen für das erste Vergabepaket, den Neubau des Schulgebäudes nebst integrierter Mensa – die Baukosten betragen laut Ausschreibung: 20 Millionen Euro brutto –, in einem EU-weiten Vergabeverfahren ausgeschrieben. Nachdem im europaweiten „Offenen Verfahren“ nur ein Angebot eingegangen ist, das zudem deutlich oberhalb des Kostenbudgets lag, wurde dieses Vergabeverfahren aufgehoben, berichtet Gebäudemanager Michel Lobe. „Wir hätten die Baumaßnahme wegen der deutlichen Überschreitung nicht vergeben dürfen.“
Daraufhin habe die Verwaltung die Leistungen erneut europaweit in einem Verhandlungsverfahren ohne Teilnehmerwettbewerb ausgeschrieben. Sie hatte hierbei sechs ausgewählte grundsätzlich interessierte Unternehmen aufgefordert, ein Angebot abzugeben. Aber auch aus diesem zweiten Vergabeverfahren ging wieder nur ein einziger Bieter hervor. „Dieser bot interessanterweise fast die gleiche Summe wie der vorherige Bieter“, so Lobe. Herunterhandeln ließ er sich nicht, man habe nur das Vertragsmodell konkretisieren können, so Lobe. Insgesamt seien die Haushaltsmittel für das Projekt von 31 Millionen Euro (Haushalt 2019) unterjährig auf 36,9 Millionen Euro erhöht worden. Der Monheimer Stadtrat habe der Beauftragung im März in nichtöffentlicher Sitzung zugestimmt. Trotz der erhöhten Kosten habe man das Projekt nicht aufschieben wollen.
Mensabetrieb wird
vorerst fortgeführt
Die Stadt prüft aber, ob sie gegen das kroatische Bauunternehmen, das die Container fertigt, wegen der verzögerten Lieferung Schadenersatzansprüche geltend machen kann. Bis zu deren Fertigstellung werden die Schüler in den Klassenräume im alten Schulgebäude unterrichtet. „Die seien alle funktionstüchtig und möbliert“, so Peter Heimann, Leiter des Bereichs Schule und Sport. Der Mensabetrieb werde zunächst fortgeführt. Beim Umzug in die Turnhalle der Lottenschule könne es aber nötig werden, dass an ein oder zwei Tagen mit Lunchpaketen improvisiert werden müsse.