Public Viewing in der Aula Monheimer feiern und leiden mit Marokko

Monheim · Zum historischen Fußball-WM-Spiel lud die Stadt zum Public Viewing in die Aula am Berliner Ring ein. 

Public Viewing in der  Aula: Viele Fans der marokkanischen Mannschaft sind gekommen und haben das Spiel verfolgt.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Bereits um 18 Uhr kommen die ersten Fußballfans am Mittwoch zur Aula am Berliner Ring. Viele haben Marokkofahnen und -trikots mitgebracht. Grund für den großen Andrang ist die Live-Übertragung des Halbfinals Frankreich gegen Marokko der Fußball-WM. Organisiert wurde das „Public Viewing‘‘ von den Monheimer Kulturwerken und dem Verein „WiM“ (Wir in Monheim).

 Alle 615 Plätze sind schon lange vor Spielbeginn besetzt. Besonders die Monheimer Jugend zieht das Event an. Auf der Bühne ist eine große Leinwand aufgebaut. Schon vor dem Anpfiff singen die Fans, hauptsächlich Anhänger der marokkanischen Mannschaft, gemeinsam und schaffen mit dem einheitlichen Leuchten der Handys eine faszinierende Atmosphäre. Auch die marokkanische Hymne wird lautstark angestimmt. Schließlich hatte die Nationalmannschaft schon vor Anpfiff Historisches geschafft. Erstmals in der Geschichte hat sich eine afrikanische Mannschaft in ein WM-Halbfinale gespielt. Da auch viele Monheimer ihre Wurzeln in dem nordafrikanischen Land haben, ist dieser Erfolg präsent. „Eigentlich wollten wir bereits das Viertelfinale gegen Portugal als Event in der Aula zeigen. Da musste uns die Stadtverwaltung leider eine Absage erteilen, da die Aula schon belegt war“, erklärt Rachid Akrouch von WiM. „Als Marokko dann ins Halbfinale eingezogen ist, war uns klar: Jetzt müssen wir es machen. Und zum Glück hat es geklappt“, freut er sich. Kurz vor dem Anpfiff begrüßt Bürgermeister Daniel Zimmermann die Fans. Die Generalkonsulin Marokkos Loubna Air Bassidi ist extra angereist. Auch sie wendet sich kurz an die Fußballfans vor Ort.

Mit Spielbeginn steigt die Stimmung. Auch der frühe Rückstand Marokkos dämpft die Stimmung nicht. Jeder noch so kleine Vorstoß des Teams wird bejubelt. Auch Trommler sind vor Ort, die mit ihrem rhythmischen Schlagen den Zuschauer einheizen. „Wir wollen mit Aktionen wie dieser einfach Menschen zusammenbringen und ausgelassen zusammen feiern“, erklärt Akrouch. Die Gäste sehen das genauso. „Es macht einfach Spaß hier mit so vielen Leuten die marokkanische Mannschaft zu unterstützen“, schildert der 14-jährige Anas.

Dass die marokkanische Mannschaft durch ihre Auftritte bei der WM neue Fans für sich gewonnen hat, wird am Mittwoch deutlich. Aber nicht alle Gäste halten es mit den Nordafrikanern. „Ich habe zwar marokkanische Wurzeln, bin aber trotzdem Fan von Frankreich, da es mir einfach Spaß macht, ihnen beim Fußballspielen zuzuschauen“, betont der 14-jährige Marouan.

Auch wenn Marokko am Ende mit einer 0:2-Niederlage ausscheidet, ist das Public Viewing ein Erfolg, nachdem viele Veranstaltungen coronabedingt ausgefallen sind.