Monheim Helfer fischen Reifen aus dem Rhein
Monheim. · Die Beteiligung an der zweiten Aktion Rhine Cleanup hat die Organisatoren beeindruckt.
Mila (6) thront stolz auf dem Traktorsitz. Gemeinsam mit Tante und Onkel – Heike und Thomas Kehlinger – hat sie bei der Aktion „Rhine-Cleanup“ Müll gesammelt. Am Rheinufer und auf dem Deich. „Eklige Kippen“ und Kronkorken und Glasscherben, berichtet Mila, die die Paulusschule in Langenfeld besucht. Thomas Kehlinger zeigt auf den Anhänger: Eine rostige Eisenstangen ragt heraus. Eine Matratze, Grill, ein Trolli und ein Teppich liegen dort neben vielen blauen Säcken, die Sammler zusammengetragen haben. „Ich fahre nur den Traktor, den Gerd Lohmann zur Verfügung gestellt hat hat“, sagt er.
In diesem Jahr halfen
mehr als 100 Freiwillige mit
Zwei Traktoren und ein Quad transportieren den Müll vom Rheindeich zur Sammelstelle auf dem Schützenplatz. „Wir haben in diesem Jahr mehr als 100 Helfer“, sagt Claudia Schmidt begeistert. „Ich bin geflasht und sehr zufrieden.“ Sie hat bereits im vergangenen Jahr die Monheimer Aktion organisiert. „Ich hatte von der länderübergreifenden Initiative Rhine-Cleanup gehört“, sagt sie, „und mich umgehört, wer mitmachen würde. Da waren es 30. Jetzt sind es mehr als dreimal so viele“, freut sich die private Organisatorin, die sich um Container und Genehmigungen gekümmert hat. Im nächsten Jahr will die Monheimerin auch Baumberg miteinbeziehen. „Das wünschen sich viele.“ Dann könnte ein zweiter Container aufgestellt werden.
Unterstützt wird Schmidt von den Monheimer Grünen. Die haben Handschuhe, Picker und Tüten gesponsert und helfen auf dem Schützenplatz, den großen Container zu füllen. „Wir sortieren den Elektroschrott aus“, sagt Dr. Alexandra von der Heiden, Geschäftsführerin der Monheimer Grünen, die auch Kuchen und Wasser für die Helfer bereithalten. „Eine gut erhaltene Fahrradtasche wird recycelt“, so von der Heiden.
Auch Mitglieder der DLRG, der Pfadfinder und der CDU sowie von Nabu und Green Peace helfen neben vielen Familien, das Rheinufer zwischen dem Schiffsanleger und Gut Blee aufzuräumen. „Weil wir so viele waren, konnten wir uns gut aufteilen“, sagt Schmidt, glücklich über die breite Unterstützung auch aus anderen Städten. Wie viel genau zusammengekommen ist, kann sie nicht sagen. „Der Container war gut voll.“ Joachim Krenz, Monheimer Orthopäde im Ruhestand, hat zwei Plastikflaschen mit Zigarettenkippen gesammelt. „Jede achtlos weggeworfene Kippe verunreinigt 40 Liter Trinkwasser“, sagt er. Und im Rhein vergifte dieser Müll die Fische. Zur Demonstration hat er im Vorfeld der Reinigungsaktion Kippen aufgelesen. Beeindruckende zwei Flaschen zu je zwei Litern hat er gefüllt.