Monheim: Schicht für Schicht zum Erfolg
Firmenporträt: InovisCoat im Rheinpark kommt in Fahrt. Mit Hochtechnologie in Nischen will die Firma in zwei Jahren die Zahl der Mitarbeiter auf mindestens 45 fast verdoppeln.
Monheim. An Selbstbewusstsein mangelt es ihnen wahrlich nicht, den promovierten Chemikern Arno Schmuck und Jörg Siegel. "Tempo ist eine unserer Stärken", wird da von den beiden Geschäftsführern betont. Und beim Vergleich mit einem ganz großen Mitbewerber auf dem Markt wird der als Elefant bezeichnet, das eigene Unternehmen als Wiesel - "schnell und bissig". Die Rede ist von InovisCoat. 2005 gegründet, fiel zwei Jahre später die Entscheidung, im Rheinpark zu bauen. Nun sind es bereits 27 Mitarbeiter. 2012 sollen es mindestens 45sein. Angepeilter Umsatz für das laufende Jahr: neun Millionen Euro.
Das Unternehmen ist in der so genannten Beschichtungstechnologie zu Hause. Multicoating nennen die Experten ein Verfahren, mit dem gleichzeitig mehrere Schichten aufgetragen werden können. Nanoteilchen, Geschmacksfolie, leitfähige Schichten - für die Unternehmensleitung ein Zukunftsmarkt. Eine solche Beschichtung ist meist gerade einmal 40Mikrometer dick. Zum Vergleich: Das menschliche Haar misst im Schnitt 60Mikrometer.
"Wir sind Nischenanbieter", sagen die Manager und Forscher. Aktuell hat die Firma einen Auftrag, das Material für Sofortbilder herzustellen. Ende Februar wird die Wiedergeburt der Sofortbildkamera in New York präsentiert.
"Wir bleiben schön im Hintergrund, mischen aber kräftig mit", schmunzelt Jörg Siegel. Ein weiteres Aushängeschild: Die Bundesdruckerei setzt bei der Herstellung von Personalausweisen und Reisepässen auf die Monheimer Technik von InovisCoat.
Allerdings war Monheim bei der Entscheidung, eine eigene Firma zu gründen, nicht von Anfang an die erste Wahl. Gestartet wurde im Chemiepark Leverkusen. Das lag schon deshalb nah, weil sowohl Schmuck als auch Siegel vorher bei der benachbarten Agfa gearbeitet hatten. Bei der Suche nach einem endgültigen Standort war auch Langenfeld ganz heiß im Rennen.
"Und in den neuen Bundesländern hätten wir eine hohe Summe an Fördermitteln erhalten. Die Monheimer Wirtschaftsförderung hat sich die Ansiedlung hier erarbeitet", loben die Geschäftsführer die Abteilung der Stadtverwaltung. Ein Beispiel für das schnelle Handeln ist die Tatsache, dass die Stadtentwicklungsgesellschaft (SEG) mit eingesprungen ist, um zu helfen. An der Projektgesellschaft, die an InovisCoat vermietet, ist die SEG beteiligt.