Monheim Steuerzahler-Bund: Neue Kritik am Geysir-Projekt
Monheim. · Bereits zum dritten Mal steht das Monheimer Kreisel-Kunstwerk im Schwarzbuch.
(og) Der Bund der Steuerzahler hat den Monheimer Geysir zum dritten Mal ins Schwarzbuch aufgenommen. Diesmal im Visier: die Mietkosten der Baustellenampeln, die mit einer rund 4000 Euro (alle zwei Monate) zu Buche schlagen.
Der Bund der Steuerzahler (BdSt) hat das Projekt 2018 zum ersten Mal ins Schwarzbuch aufgenommen und seine Kritik aufgrund der Kostensteigerung (wegen höherem Technikbedarf) um etwa 45 Prozent von 415 000 auf rund 600 000 Euro im Mai 2020 erneuert. Gleichzeitig hat er die jährlichen Folgekosten von 6000 Euro kritisiert – die, so heißt es bei der Stadt, „noch gar nicht zu beziffern sind“, sagt Sprecher Thomas Spekowius. Besonders der Bau einer Ampel an einem Kreisverkehr, die beim sporadischen Ausbruch des Geysirs Passanten schützen soll, erscheint den Steuerhütern schon länger „absurd“.
In einem Video mit fröhlicher Musikuntermalung zeigt der Bund aktuell den inzwischen sprudelnden Geysir und interviewt zur Untermauerung der Kritik zwei Passanten die „rausgeschmissenes Geld“ schimpfen oder befürchten, dass ein Rettungswagen bei Ausbruch des Geysirs von der Baustellenampel gestoppt werden könnte. Der Passant, der sich um das Überleben im Notfall sorgt, ist in der CDU aktiv, die ebenfalls heftige Kritik am Geysir übt. Die Frage, ob sich ein Rettungswagen von einer roten Ampel – egal welcher Art oder an welchem Standort – überhaupt stoppen lässt, regelt die Straßenverkehrsordnung. Und die räumt etwa der Feuerwehr zur Ausübung hoheitlicher Aufgaben das Recht ein, mit eingeschaltetem Martinshorn und Blaulicht eine Ampel zu überfahren, erläutert Feuerwehr-Chef Torsten Schlender die Lage. Das gelte auch für die Ampeln am Geysir.
Der jüngste Beitrag des BdSt listet die Steuergelder auf, die der Geysir verschlungen hat. In den rund 600 000 Euro enthalten sind 15 400 Euro für schall- und strömungstechnische Gutachten, erfährt der Leser. 4600 Euro sind für den vom Künstler gewünschten höheren Beckenrand ausgegeben worden. Der Ansatz des Künstlers Thomas Stricker und das städtische Konzept für Kunst im Kreisverkehr sind nicht Gegenstand der Kritik, dafür aber der Standort Kreisverkehr. Bürgermeister Daniel Zimmermann hält der Kritik entgegen, dass nicht auf andere Projekte verzichtet werden müsse.