„Tag der offenen Farm“ in Monheim „Das Schönste ist, dass die Gäste zufrieden nach Hause gehen“
Monheim · Das Team der Rheinwiesen-Farm hatte ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt. Die Gäste erfuhren viel über Bienen und Brennnesseln. Es durfte probiert werden und es gab ein Empathie-Training mit Pflanzen.
Den „Tag der offenen Farm“ wollten rund 80 interessierte Gäste – zumeist junge Familien nicht entgehen lassen. Das Team der Rheinwiesen-Farm hatte ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt. Artenvielfalt für Kinder erlebbar machen, so lautet seit 2018 das Motto.
Und gleich zu Beginn gab es ein nicht geplantes, aber unvergessliches Erlebnis. Es hatte sich ein Bienenschwarm an einer Brennnesselstaude niedergelassen. Und als Vater-Sohn-Projekt von Detlev und Janis Garn wurden die Insekten in einer Schwarmkiste eingefangen. „Die sind ja völlig friedlich, warum stechen die nicht? Oder warum hat sich das Bienenvolk geteilt?“, waren nur einige der vielen Fragen, die von den beiden Schwarmfängern beantwortet wurden.
Einen Blick in ein Bienenvolk gab es am Lehrbienenstand. Nachwuchsimker Janis Garn erklärte den Gästen die Welt der Honigbienen. Eine sogenannte Schaubeute hinter einer Plexiglasscheiben diente als Liveobjekt. Für Einblicke in ein Bienenvolk aus sicherer Entfernung kam die frisch gebaute, sogenannte Waben-Fotobeute zum Einsatz.
Das Künstlerduo „431art“ bot ein Empathie-Training mit Pflanzen, das noch bis Ende Juni mit ihrem prämierten und nachhaltigen Langzeitprojekt „botanoadopt“ auf Einladung der Kunstwerkstatt Turmstraße in Monheim Mitte aktiv ist. Auf dem Gelände der Rheinwiesen-Farm hatten Haike Rausch und Torsten Grosch einen Pfad mit acht Empathie-Trainingsaufgaben installiert, der über unterschiedliche kognitive Ebenen einen Zugang zu Pflanzen ermöglichte. Im 1:1-Training konnten Besucher ihre Empathie-Fähigkeit in Bezug auf Pflanzen testen sowie den eigene Empathie-Typ bestimmen lassen. Das Interesse war groß. „Die Teilnehmer des 1:1-Trainings erreichten alle die volle Punktzahl und waren äußerst einfühlsam, den mitgebrachten fünf Adoptivpflanzen gegenüber“, so Haike Rausch: „Gerade die Kinder konnten sich sehr gut in die Lage der Pflanzen einfühlen. Wir freuen uns sehr, dass wir unser Empathie-Training mit Pflanzen in Kooperation mit der Rheinwiesen-Farm aus Anlass des Tages der Artenvielfalt auf diesem besonderen Gelände anbieten konnten“.
Voltigier- und Reitgemeinschaft (VRG) Monheim-Baumberg
Gegenüber des Lehrbienenstands stellte Nadine Neumann mit zwei Ponys und zwei Holz-Voltigierpferden die Voltigier- und Reitgemeinschaft (VRG) Monheim-Baumberg vor. Der Verein ist seit vielen Jahren Kooperationspartner der Rheinwiesen-Farm und besucht sie mit U3-Gruppen und Ferienfreizeiten regelmäßig. „Vom Publikum her war es eine sehr gelungene Mischung. Was mich vor allem gefreut hat, waren die vielen Familien, die dort waren“, meinte Nadine Neumann.
Unter dem Kuppelzelt lüftete Katrin Kepka die Geheimnisse der Brennnessel-Staude. Wie kann man eine Brennnessel anfassen, ohne dabei verbrannt zu werden. Einmal vorgemacht, trauten sich einige Gäste an die Mutprobe und hatten ein positives Aha-Erlebnis. Welche wertvollen Inhaltsstoffe besitzt die Brennnessel und wie kommen diese in die Seife? Neben der Brennnessel-Seife, die jeder mit nach Hause nehmen konnte, gab es auch bei zwei Familien, die die Absicht äußerten, dieses Kraut auf den Speiseplan zu setzen.
Wie verschiedene kulinarische Variationen aus Brennnessel-Pesto, -Salz und -Samen schmecken, konnte am Kräuter-Cateringstand von Doerte Fähling probiert werden. Auf Pellkartoffeln oder auf Brennesel-Ciabatta-Brot wurden viele verschiedene heimische Köstlichkeiten gereicht. Darüber hinaus konnten auch Knoblauchsrauken-Pesto, Mahonien-Chutney, Farm- oder Fichtenspitzen-Senf verkostet werden. Als ein Highlight entpuppte sich der Bärlauch-Kaviar - gesalzene Bärlauch-Früchte in Sonnenblumenöl. Und die Besucher erfuhren dabei natürlich auch die Zubereitung und Rezepturen der kulinarischen Köstlichkeiten. Zum süßen Abschluss gab es Gundermann-Dinkelkekse.
Der Honigstand wurde regelrecht überrollt von Kindern, Eltern und Großeltern, die alle naschen wollten. Mit einem Holzspatel in der Hand ließen sich die Gäste viele verschiedene Honigsorten schmecken. „Darf ich nochmal?“ oder „Der Honig ist aber lecker“ waren nur einige der vielen spontanen Reaktionen.
„Das Schönste ist, dass die Gäste mit zufriedenen Gesichtern und als Multiplikatoren nach Hause gehen“, freute sich Detlev Garn, der in Monheimer Grundschulen zwei AGs betreut.