Monheimer helfen bei Großeinsatz
Feuerwehr und DLRG suchten einen Mann im Rhein. Dieser schwamm letztlich aus eigener Kraft ans Ufer.
Monheim. Die Feuerwehren aus Monheim und Dormagen sind am Mittwoch kurz nach 17 Uhr zu einem Großeinsatz an den Rhein — nahe der Fähre Urdenbach-Zons — ausgerückt. Auch der Ortsverein der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) war mit einem Boot vor Ort. Die Leitstelle des Rhein-Kreises Neuss hatte dort eine hilflose Person im Wasser gemeldet. Nach intensiver, aber ergebnisloser Suche bekamen die Helfer aus Monheim dann gegen 17.40 Uhr die erfreuliche Information, dass die Person auf Dormagener Seite an Land gegangen sei, sagte der Monheimer Feuerwehrchef Hartmut Baur gestern.
Weil man zunächst noch von einem zweiten vermissten Schwimmer ausgegangen sei, habe die Suche bis 18.10 Uhr angedauert. Die Vermutung bestätigte sich jedoch nicht, und „gegen 18.10 Uhr haben wir den Einsatz abgebrochen“, fügte Baur hinzu.
Ein Zeuge hatte beobachtet, wie ein Mann im Rhein schwamm, untertauchte und nicht wieder zu sehen war. Daraufhin alarmierte er die Feuerwehr. Nach Darstellung der Dormagener Rettungskräfte war der Mann in den Rhein gesprungen, um sich abzukühlen. Dabei unternahm er offenbar auch Tauchversuche. Den Rettungseinsatz nahm er wahr, erkannte aber nicht, dass dieser ihm galt.
Immer wieder kommt es vor, dass gerade bei hochsommerlichen Temperaturen Menschen Abkühlung im Rhein suchen. „Das ist zwar auf Monheimer Seite nicht verboten, aber sehr gefährlich“, erklärte Baur, der schon etliche Warnungen an Badende ausgesprochen hat. Einige seien jedoch unbelehrbar oder überschätzten ihre Kräfte. Viele Eltern ließen Kinder bis zu den Knien im flachen Wasser spielen. Dabei könne die Strömung sogar Erwachsene ganz schnell ins Wasser ziehen, warnt auch die DLRG. Der Einsatz am Mittwoch sei aber in Monheim der erste Alarm am Rhein in diesem Jahr gewesen, so die Feuerwehr.
Die Monheimer Kräfte und die DLRG Baumberg sind für einen insgesamt rund zehn Kilometer langen Rheinabschnitt zwischen den beiden Fähren Hitdorf-Köln-Langel und Urdenbach-Zons zuständig. Die DLRG-Helfer sind regelmäßig per Fax und Funk mit der Feuerwehr und den benachbarten Ortsvereinen in Kontakt. Wird ihre Hilfe gebraucht, alarmiert die Feuerwehr rund um die Uhr, auch per Handy-App.
Die Feuerwehr hat ihren Verantwortungsbereich auf dem Wasser in 14 bis 15 Suchabschnitte eingeteilt. „Eigentlich endet unser Stadtgebiet am Stromkilometer 716,8“, erläutert Hartmut Baur. Die Alarmierung der Kreisleitstelle sei am Mittwoch für den Bereich um den Stromkilometer 718 herausgegeben worden. „Natürlich reagieren wir auch in solchen Grenzfällen sofort.“
Nach der Information durch die Leitstelle sei man in wenigen Minuten am Rheinufer gewesen. Die Feuerwehrleute hätten den Strom vom Ufer aus gründlich mit Ferngläsern abgesucht. Insgesamt waren 30 Wehrleute und neun Fahrzeuge der Monheimer Wache für rund eine Stunde im Einsatz. „Das ist unsere komplette Mannschaft“, stellte Baur fest. Unter den weiteren Helfern waren unter anderen ein Notarztwagen aus Langenfeld, Schwimmer von der DLRG-Wachstation am Campingplatz mit ihrem Voot, ein Rettungs- und ein Polizeihubschrauber.
Hartmut Baur geht davon aus, in Notfällen künftig noch schneller reagieren zu können als bisher. Wenn im Spätsommer der neue Schiffsanleger an der Marienkapelle fertig sei, „kommt unser Boot von Hitdorf nach Monheim“, freut er sich. Auch die DLRG werde dort eine zentrale Anlegestelle erhalten.