Nach Strauss ist nun auch Nachfolger Elanza insolvent

Im Laden an Langenfelds Hauptstraße deutet sich ein Wechsel an.

Foto: Stefan Meisel

Langenfeld/Düsseldorf. Gerade mal ein Jahr ist es her, dass im Februar 2017 die Filiale der pleite gegangenen Warenhauskette Strauss Innovation an der Langenfelder Hauptstraße schloss. Jetzt deutet sich erneut ein Wechsel an. Auch die Warenhauskette Elanza, die wie in Langenfeld etliche Strauss-Filialen übernommen hatte, hat Insolvenz angemeldet. „Sale“ steht auf einer großen Werbetafel im Schaufenster des Langenfelder Elanza-Ladens. Doch noch deutet nichts darauf hin, dass auch im Nachfolgegeschäft von Strauss bald der Komplett-Ausverkauf beginnt. Nach den tollen Tagen, heißt es auf einem Zettel an der Eingangstür, öffne das Geschäft wieder normal. Die Mitarbeiterinnen wollen sich nicht zur aktuellen Entwicklung äußern.

Fakt ist: Am 1. Februar wurde am Düsseldorfer Amtsgericht wegen „Überschuldung und Zahlungsunfähigkeit“ das Insolvenzverfahren über die erst im Mai 2017 gegründete Kaufhaus-Kette eröffnet. Bereits seit einigen Monaten war über die finanzielle Schieflage des Unternehmens gemunkelt worden. Anfang Oktober hatte die GMG Retail GmbH mit Sitz in Monheim den Insolvenz-Antrag gestellt. Damals hatte das Unternehmen die Auskunft verweigert. Im Hintergrund liefen derzeit Gespräche mit Investoren über die Weiterführung einzelner Filialen, sagt Elanza-Geschäftsführer Rainhard Filslage. In den nächsten vier bis fünf Wochen erhofft er sich Klarheit. Damit stehen viele Mitarbeiter innerhalb nur eines Jahres zum zweiten Mal vor der möglichen Arbeitslosigkeit. Elanza hatte nach der Pleite von Strauss im Februar 2017 nicht nur mehrere Standorte des Warenhauses übernommen, sondern auch viele Ex-Strauss-Mitarbeiter eingestellt. 13 Filialen hat das Unternehmen bundesweit, acht in NRW — hier war ja auch einst die Hochburg von Strauss, die ihren Sitz in Langenfeld hatte.

Die Regale und die Kleiderständer sind in den beiden Düsseldorfer Elanza-Filialen in Pempelfort und Friedrichstadt noch gut gefüllt. Dort ist man schon einen Schritt weiter als in Langenfeld und Benrath: Vor und in den Filialen sowie den Schaufenstern sind Tafeln aufgestellt, Schilder angebracht: „Alles muss raus! 30 Prozent Rabatt, auch auf bereits reduzierte Ware. Wir schließen diese Filiale.“ Nicht nur wegen der aktuellen Preisnachlässe in den Elanza-Läden in Langenfeld und anderswo können sich Kunden noch gut daran erinnern, wie vor einem Jahr der Ausverkauf bei Strauss begann, und wie voll das Geschäft plötzlich wieder war.

Bei Strauss, so hieß es, habe das Warenhaus-Konzept nicht zuletzt deswegen nicht funktioniert, weil viele Waren viel zu schnell im Preis gesenkt wurden — eine Rabattschlacht, die das Unternehmen letztlich in die Insolvenz führte. Bei Elanza war das nicht der Fall. Allerdings ist hier bei Kunden die Rede davon, dass die Waren zu teuer sind. „Ein Leerstand an dieser Stelle täte der Hauptstraße nicht gut“, sagt Langenfelds Citymanager Jan Christoph Zimmermann.