Neuer Auftrieb für Windkraft
Bürgermeister Frank Schneider (CDU) will das Projekt Windräder in Reusrath vorantreiben.
Langenfeld. Der Bau von Windkraftanlagen innerhalb der Langenfelder Stadtgrenzen dürfte in diesem Jahr noch entscheidend vorankommen.
Bürgermeister Frank Schneider (CDU) sagte in einem Nebenaspekt in seiner Ansprache beim städtischen Neujahrsempfang er wolle in Sachen Windenergie eine Entscheidung herbeiführen und „bei nächster Gelegenheit dem Stadtrat vorschlagen, durch eine Veränderung der Höhenbegrenzung Windkraft in Reusrath zu ermöglichen“.
2007 hatte der Stadtrat für den möglichen Bau von Windrädern ein 48 Hektar großes Gelände südlich der Acker- und östlich der Rennstraße als so genannte Windkraft-Konzentrationszone ausgewiesen. Zugleich setzte seinerzeit der Stadtrat die zulässige Höhe der Windräder auf 100 Meter fest. Unter diesen Bedingungen fand sich bislang kein Investor.
Seit Jahren läuft gegen die Begrenzung vor dem Verwaltungsgericht Düsseldorf eine Klage der Firma SL Naturenergie GmbH (Gladbeck), die in Reusrath drei bis zu 150 Meter hohe Windräder errichten möchte.
Im September verwarfen die Stadtpolitiker das alternativ geprüfte Vorhaben, im Ortsteil Berghausen nahe der Stadtgrenze zu Monheim zwei Windkraftanlagen zu errichten.
Das Klimaschutzkonzept hatte der Stadtrat ohne Gegenstimmen beschlossen, diesmal muss der Bürgermeister mit Gegenwind rechnen. Widerstand hat nicht nur Matthias Saturnus von der Bürgerinitiative „Ruhiger Horizont Reusrath“ angekündigt. Auch aus Schneiders eigener Partei dürfte es Gegenstimmen geben. CDU-Fraktionschef Jürgen Brüne versicherte zwar, dass sich nichts an der örtlichen Linie der Partei verändert habe, Windenergie in Langenfeld grundsätzlich möglich zu machen. Statt das anhängige Gerichtsverfahren abzuwarten, müsse sich die CDU nach Schneiders Rede positionieren.
Erfreut äußerte sich Johannes Buhl, Projektleiter der Firma SL: „Wir nehmen die Entscheidung des Bürgermeisters positiv auf, die Energiewende zu unterstützen.“