Neues Heim für Flüchtlinge ist fertig

LVR-Klinik übergab das sanierte Haus mit 80 Plätzen an die Stadt.

Foto: Ralph Matzerath

Langenfeld. Auf dem Gelände der LVR-Klinik steht jetzt ein saniertes Gebäude für die Aufnahme von bis zu 80 Flüchtlingen bereit. Marion Prell griff gestern begierig nach dem Schlüssel zu Haus 31, den ihr Klinikdirektor Holger Höhmann entgegenstreckte. „Die beiden Übergangsheime am Winkelsweg und an der Kölner Straße sind voll belegt“, sagte die städtische Erste Beigeordnete. Und auch die zusätzlich in Betrieb genommenen Notunterkünfte Alt Langenfeld, Bachstraße, Fahlerweg und Am Hang seien nahezu komplett ausgelastet.

Die in den beiden Schulturnhallen in Wiescheid und neben dem Konrad-Adenauer-Gymnasium zur Erstaufnahme von Flüchtlingen geschaffenen Schlafplätze sind auf absehbare Zeit nicht verfügbar. Dort hat das Land 140 Flüchtlinge einquartiert, die morgen registriert und dann auf andere Städte verteilt werden. An beiden Standorten ziehen sogleich für jeweils etwa vier Wochen immer wieder 140 Neuankömmlinge ein.

Nach Angaben des städtischen Sozialreferatsleiters Holger Hammer ist die Zahl der Langenfeld dauerhaft zugewiesenen Asylbewerbern innerhalb von zwei Jahren von 90 auf zurzeit 407 angestiegen. „Und es ist weiterhin mit steigenden Zahlen zu rechnen.“ Deswegen wird der bereits begonnene Neubau eines Übergangsheims am Winkelsweg um eine Etage aufgestockt, so dass dort im April 2016 statt 80 Asylbewerber 130 einziehen können.

Nach Prells Angaben hatte der Landschaftsverband Rheinland (LVR) im Frühjahr der Stadt drei leerstehende Gebäude auf dem Klinikgelände angeboten. „Wie müssen keine Miete bezahlen, tragen allerdings die Sanierungs- und Umbaukosten.“ Um zunächst das Haus 31 für 80 Menschen herzurichten, hat die Stadt rund 350 000 Euro investiert. Teurer dürfte der demnächst startende Umbau des benachbarten Hauses 35 werden. In einigen Monaten können dort etwa 120 Menschen untergebracht werden. Ein Umbau des dritten Gebäudes komme erst später in Betracht.

Die LVR-Klinik hat laut Höhmann keinen Bedarf mehr für die Häuser, in denen zuvor unter anderem das Heilpädagogische Heim für geistig behinderte Menschen ansässig war.