Paeschke baut auch am Waldbeerenberg

Der Investor hat 30 Prozent des Gebietes von einem Landwirt gekauft.

Monheim. Ende Dezember 2013 entschied der Rat der Stadt Monheim den Architekten- und Investoren-Wettbewerb für die Neubausiedlung Waldbeerenberg in Baumberg-Ost zugunsten des Entwurfes der Dornieden Generalbau GmbH. Dennoch wird der Bauträger aus Mönchengladbach nicht vollständig zum Zuge kommen.

Die Stadt kann dem Sieger des Wettbewerbsverfahrens nur etwa 70 Prozent der Flächen veräußern, weil Wettbewerbs-Konkurrent Gernot Paeschke im März 2014, also während des B-Planverfahrens 10 000 Quadratmeter Grund von einem Baumberger Landwirt erworben hatte. „So bin ich wieder in das Verfahren reingekommen. Die Stadt hatte nur die Verfügungsbefugnis über zwei Drittel des B-Plangebietes. Ich bekam dann den Zuschlag von dem Landwirt mit dem restlichen Drittel“, sagt Paeschke.

Zur Erinnerung: Insgesamt drei Bauträger hatten sich an dem Wettbewerb „Waldbeerenberg” beteiligt. Während es zunächst so aussah, als würde der Entwurf von Dornieden ausscheiden - die Stadt sah den Entwurf der GWH Kassel vorn - , blieb er als überraschendes Ergebnis der Ausschussberatungen vom Oktober 2013 doch im Rennen. Peto, CDU und FDP favorisierten den Entwurf sogar. Als im Dezember die endgültige Entscheidung anstand, hatte Dornieden kräftig nachgebessert und nun auch Geschosswohnungsbauten in seinen Entwurf aufgenommen.

SPD und Grüne hatten den Paeschke-Entwurf wegen seines Konzeptes für genossenschaftliches Mehrgenerationenwohnen vorgezogen. Auf seinen 8000 Quadratmetern Bruttobauland im Osten des Plangebietes werde er nun freistehende Einfamilien- und Doppelhäuser bauen, erklärt Paeschke.

„Grundsätzlich kann natürlich jeder Grundstücke kaufen“, sagt Stadtplaner Thomas Waters. Die von Paeschke erworbene Flächen machten etwa 30 Prozent der Nettobaulandfläche.

Das Langenfelder Unternehmen werde bei seiner Planung die Festsetzungen beachten müssen, die der B-Plan 63B Waldbeerenberg vorsieht und der auf dem städtebaulichen Entwurf von Dornieden fußt. „Das Gesamtkonzept ist davon nicht tangiert“, versichert Waters, weil Dornieden es auf den städtischen Flächen ja umsetze.

Allein die Vorgabe, dass 30 Prozent der Wohneinheiten dem Sozialen Wohnungsbau vorbehalten sein sollten, bezieht sich nunmehr aber auf eine kleinere Grundmenge (ursprünglich 151 Wohneinheiten). Richard Zangs, Projektentwickler bei Dornieden Generalbau, schwankt zwischen Bewunderung und Ärger. „Der Paeschke, der ist schon sehr ausgeschlafen, von dem kann man noch lernen.“

Er sagt aber auch: „Das kannten wir bisher nicht.“ Im Nachhinein habe man sich geärgert, nicht selber auf die Idee gekommen zu sein. Man habe aber nicht geahnt, dass die Stadt gar nicht im Besitz aller Flächen ist. „Sie ist mit dem Wettbewerbsverfahren einfach nach vorn geprescht.“ Immerhin beteilige sich Paeschke aber anteilig an den Erschließungskosten, fügt er versöhnlich hinzu.

Dornieden sei dank seiner Töchter, der Fairhome GmbH und der Vista Reihenhaus, in der Lage, auf den städtischen Flächen den gebotenen Produktmix zu verwirklichen: von den höherpreisigen Bungalows, über Doppelhäuser und barrierefreie Geschosswohnungen bis zu familienfreundlichen, nicht unterkellerten Reihenhäusern.

Im gerade abgeschlossenen Umlegungsverfahren wurden die Grundstücke neu zugeteilt. „Wir fangen jetzt mit der Detailplanung an“, sagt Zangs. Im Herbst wolle man in den Vertrieb gehen. Auch Paeschke hofft, dass man Ende des Jahres mit der Erschließung loslegen kann, um dann im zweiten Quartal die Hochbauarbeiten folgen zu lassen.