Projekt: Sicherheit auf Langenfelds Straßen steigt

Im vergangenen Jahr gab es in Langenfeld kreisweit die meisten Unfälle. Die Aktion „Durchstarter“ zeigt nun Wirkung.

Langenfeld. Viele Autofahrer und andere Verkehrsteilnehmer dürften sich in den letzten Wochen über die hohe Präsenz der Polizei auf Langenfelds Straßen gewundert haben. Sie war nicht willkürlich, sondern hatte tiefere Hintergründe, die Landrat Thomas Hendele (Foto), der Leiter der Direktion Verkehr, Polizeioberrat Thomas Decken, und der Leiter der Langenfelder Dienststelle, Hubert Ibisch, gestern vor der Presse erläuterten.

Langenfeld liegt in der Unfallhäufigkeit an der Spitze aller zehn Städte des Kreises. Mit über 2842Verkehrsunfällen im vergangenen Jahr verunglücken im kreisweiten Vergleich mehr Personen auf Langenfelds Straßen als in irgendeiner anderen Stadt. Um diese Entwicklung zu stoppen, hat die Kreispolizei im vergangenen Jahr ein Verkehrssicherheitsprojekt entwickelt, das sich "Durchstarter" nennt und seit Januar 2010 umgesetzt wird.

Langenfeld machte in den ersten drei Monaten dieses Jahres den Anfang. "Der personelle Aufwand war erheblich. Wir haben drei Mal wöchentlich 20 bis 22 Beamte aus dem Überwachungskontingent nach Langenfeld geschickt", berichtete Decken. Die Überwachung wurde dort eingesetzt, wo sie am meisten wirkt: Auf jenen Straßen und an jenen Schwerpunkten, an denen sich bis zu 50 Prozent aller Unfälle ereignen. Das sind die B 8 (Düsseldorfer Straße) von Düsseldorf nach Leverkusen, die Richrather Straße bis zur Theodor-Heuss-Straße, diese Straße und die Solinger Straße in Richtung Solingen. Dazu kommen fünf Unfallbrennpunkte - zum Beispiel Schneiderstraße/Hardt und Winkelsweg/Richrather Straße - und die Überwachung der Radfahrer.

Als erster Schritt sollte das Fehlverhalten der Verkehrsteilnehmer gesenkt werden: zu hohe Geschwindigkeit, Missachten der Vorfahrt und des Blinkens beim Abbiegen oder im Kreisverkehr und schließlich Alkohol und Drogen am Steuer. "Wir können doch nicht akzeptieren, dass sich die Leute ihre Regeln selbst machen, ob beim Handy-Telefonieren oder beim ungenügenden Absichern von mitfahrenden Kindern", sagte der Landrat.

Das Ergebnis der verstärkten Überwachung kann sich sehen lassen: Die Zahl der Unfälle ging im ersten Quartal 2010 um zehn Prozent zurück, obwohl der ungewöhnlich strenge Winter mit glatten Straßen die Unfallzahlen allerorten in die Höhe trieb.

Von den Radfahrern wurden vor allem Schüler unter die Lupe genommen. "Bei den Überprüfungen der Beleuchtung der Schüler vor Schulanfang haben wir festgestellt, dass nicht einmal zehn Prozent auf verkehrssicheren Rädern saßen", so der Polizeioberrat. "Da musste manchmal sogar der Unterricht verspätet beginnen", merkte Decken an.

Langenfeld wird auch künftig im Auge behalten. Im begonnenen zweiten Quartal aber ist Hilden an der Reihe.