Rathaus-Center: Der geplante Leerstand
Im Rathaus-Center sollen bald neue Geschäfte eröffnen. Die Verhandlungen laufen.
Monheim. Kein seltenes Bild in diesen Tagen: Passanten, die durchs Rathaus-Center schlendern, bleiben in Höhe der früheren Deichmann-Filiale unvermittelt stehen. Denn der Leerstand wirkt erschreckend. Auch wenn das vor allem daran liegt, dass sowohl Verkaufs- als auch Lagerraum komplett leergezogen sind: Sollte das Rathaus-Center nicht durch den Kauf durch die Bonner Phönix frischen Schwung erhalten?
„Die Leerstände sind Teil der Umstrukturierung des Centers. Wir wussten ja beim Kauf, welche Verträge auslaufen. Jetzt wird erst einmal neu zugeordnet und umgebaut“, sagt Stephan Schnitzler, Geschäftsführer der Phönix. Bis zum Spätsommer sollen demnach Arbeiten und eventuelle Umsiedlungen innerhalb des Centers abgeschlossen sein. „Im Herbst ziehen die ersten neuen Geschäfte ein“, so Schnitzler. Mehr will der Geschäftsführer derzeit nicht sagen.
Doch die Gerüchteküche brodelt. Vor allem im Bereich Young Fashion laufen angeblich hinter den Kulissen Gespräche. Von Jeans und Oberbekleidung bis zur jungen Schuhmode reicht die Palette. Auch ein Laden der sogenannten Systemgastronomie — Ketten wie Subway — wird gehandelt, allerdings soll es sich um asiatische Küche handeln.
Schnitzler betont, dass der Außenbereich in Richtung Heinestraße zeitgleich ebenfalls angegangen werden soll. Denn auch dort gibt es verwaiste Ladenlokale. Bleibt abzuwarten, ob die sich tatsächlich kurzfristig füllen lassen. Denn von den insgesamt etwa 8500 Quadratmetern Verkaufsfläche samt Außenbereich stehen derzeit rund 900 Quadratmeter leer.
Oliver Brügge, Mitglied der städtischen Wirtschaftsförderung und federführend in Sachen Einzelhandel, wundert sich nicht über die aktuelle Situation. „Eine Umstrukturierung kann auch erst einmal brutal anmuten. Doch Phönix plant eine qualitative Anhebung des Angebots. Das ergibt sich nicht von heute auf morgen.“
Tatsächlich hatte die Phönix Development beim Kauf des Rathaus-Centers im Herbst betont: „Es soll ein richtiges Shopping-Center werden. Vor allem der Bereich junge Moden muss nach vorne gebracht werden.“ Damals wurden Namen wie Esprit und Tamaris Schuhe genannt. Geschäftsführer Schnitzler will nun definitiv keine Namen mehr nennen — aber der Richtung mag er auch nicht widersprechen.