Rekordzahl bei den Arbeitsplätzen
Attraktiver Standort: 27 400 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in Langenfeld, in Monheim sind es nahezu 13 400.
Langenfeld/Monheim. Noch nie habe es in Langenfeld so viele Arbeitsplätze gegeben, sagt Heike Schönfelder. Diesen Schluss zieht die städtische Wirtschaftsförderin aus einer jetzt von der Industrie- und Handelskammer (IHK) vorgelegten Statistik. Die offizielle Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, die innerhalb Langenfelds arbeiten, habe zum Stichtag 31.12.2015 mit 27 400 einen neuen Höchststand erreicht. „Ein Jahr zuvor lag diese Zahl noch bei 26 303.“ Sie führe dies neben dem letztjährigen Zuzug von Firmen wie UTI Deutschland, Protection One oder SG Planbau vor allem auch darauf zurück, „dass bereits ansässige Unternehmen expandieren und passende Leute neu einstellen“.
Bürgermeister Frank Schneider wertet die im so genannten Regio-Guide der IHK aufgezeigte Rekordzahl als „Beleg für die ungebrochene Attraktivität des Wirtschaftsstandorts Langenfeld“. Weil die Einwohnerzahl ziemlich konstant ist, dürfte der Einpendler-Überschuss weiter steigen. Langenfeld ist neben Ratingen eine von zwei Städten im Kreis Mettmann, in der mehr Auswärtige einen Arbeitsplatz haben als Einheimische außerhalb. Nach der aktuellen Pendlerrechnung der Landesstatistiker von IT.NRW (deren Zahlen sich auf 2014 beziehen) fahren täglich 23 787 Berufstätige zum Job nach Langenfeld, 19 562 Einheimische sind Auspendler.
Nach Schönfelders Worten wurden auch im laufenden Jahr „interessante Unternehmen in Langenfeld angesiedelt“. So sei 2016 die auf Qualitätssicherung in der Automobilindustrie spezialisierte Firma Kewa Control mit etwa 100 Mitarbeitern an die Schneiderstraße gezogen, wo sie ein zuvor länger leer gestandenes Gewerbegrundstück erworben hatte. Auch mehrere kleinere Firmen wie die Esab GmbH am Winkelsweg seien in diesem Jahr hinzugekommen. „Vor allem in der Vermittlung der Bestandsimmobilien hatten wir zuletzt alle Hände voll zu tun und sind in diesem Bereich nahezu ausgebucht“, sagt die Wirtschaftsförderin. Und was ist mit den beiden 2014 und 2015 neu angelegten Gewerbegebieten Reusrath Nord-West und Am Solpert in Berghausen, wo noch 6,3 beziehungsweise 2,7 Hektar zu vergeben sind?
„Anhand der vorliegenden Anfragen könnten diese Flächen längst problemlos vermarktet sein“, sagt Schönfelder. „Aber bezüglich Mitarbeiterzahl und Gewerbesteuereinnahmen haben wir bei diesen neu erschlossenen Gewerbegebieten besondere Ansprüche. Nur 30 bis 40 Mitarbeiter auf 10 000 Quadratmeter — das wäre Vergeudung.“
Monheim hatte laut Regio-Guide der IHK zum Jahresende 2015 übrigens 13 371 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte. Und nach der genannten Statistik von IT.NRW mehr Auspendler (14 546) als Einpendler (11 083). Durch den vor allem durch die unvergleichlich niedrige Gewerbesteuer bewirkten Zuzug von Firmen nach Monheim ging dieser Auspendlerüberschuss zuletzt zurück. Und dürfte sich bald umkehren.