Rheinbogen Monheim: Ein Diamant vor dem Schliff
Wie soll die Landschaft gestaltet werden? Am Donnerstag wird darüber diskutiert. Umstritten sind vor allem der mögliche Eingriff im südlichen Bereich, eine Mehrzweckhalle und die Verlegung des Hundeplatzes.
Monheim. Landschaftspark Rheinbogen - das Thema ist ein Dauerbrenner. Und Donnerstag steht es wieder zur Diskussion, wenn ab 18Uhr der Planungsausschuss tagt. Zwei besonders große Streitpunke scheinen kaum überwindbar. Da ist zum einen das Landschaftsschutzgebiet südlich der Lindenallee am Werth gegenüber der Altstadt.
Die Fläche gehört der Firma Bayer. Meist ist dort eine mehrere Hektar große Blumenfläche ein prächtiger Blickfang. Das Unternehmen wäre bereit, an die Stadt zu verpachten. Doch zu welcher Nutzung?
Und hier scheiden sich die Geister vehement. Die Stadtverwaltung schlägt zum Beispiel eine Skater-Anlage, einen kleinen See, und eine Hundefreilauffläche vor. Aktuelle Wahlplakate der Grünen machen bereits den Widerstand deutlich: "Finger weg vom Rheinbogen!" Und auch SPD-Planungsexperte Werner Goller macht einmal mehr klar, dass dieses Areal unangetastet bleiben müsse.
"Das macht doch gerade den Reiz aus. Die Natur vor der Tür ist doch das Besondere. Und etwa eine Skater-Anlage hat dort nun wirklich nichts verloren", betont er. Auch den vom Rathaus angedachten kleinen See kann Goller an der Stelle wenig abgewinnen.
"Wenn kräftiges Hochwasser ist, dann wird durch den Grundwasseranstieg auch der Bereich gespült. Was soll dann von dem angelegten See übrig bleiben?", fragt er. Und mit den Tieren, die das Rückzugsgebiet bräuchten, habe man sich offenbar wenig beschäftigt.
Widerstand gibt es auch aus Reihen der FDP. Die Liberalen halten die Skater-Anlage ebenfalls für deplatziert. Doch im Vorfeld der heutigen Sitzung kann die Stadt bei ihren Plänen heute auf die Rückendeckung von CDU und Peto hoffen.
Zweiter Streitpunkt: Von der Lindenallee in Richtung Norden sind gleich mehrere Vereine beheimatet. Bis auf die Schützen liegen alle mit Pachtverträgen auf städtischen Gebiet. Und das Rathaus plant, den Hundeplatz neben das Vereinsheim der Ruderer und Kanuten hinter das Stadion des 1.FC Monheim umzusiedeln.
Der alte Hundeplatz könnte dann der endgültige Platz für den Abenteuerspielplatz werden. Und hinter dem Reitstall soll ein "Kinderspielhaus oder eine Mehrzweckhalle" entstehen - so die Verwaltung. Allerdings fehlt noch ein Investor. Überhaupt ist das Ganze abhängig von einer millionenschweren Landesförderung.
Besagter Halle erteilt Andrea Stamm, Vorsitzende des Abenteuerspielplatzes, aber eine Absage. Sie favorisiert ein Kinderhaus, auch als Bleibe für Jugendverbände, und den Abenteuerspielplatz hinter dem Reitstall. "Dann muss der Hundeverein auch nicht umziehen", betont sie.
Derweil ist noch jemand in den Startlöchern: Giuseppe Porcasi. Der wollte am Wald ein Indianer-Erlebniscamp eröffnen. Zauneidechsen machten einen Strich durch die Rechnung. Auch er kann sich gut den Rheinbogen als Standort vorstellen.