Schnellbus: Jobticket soll für mehr Fahrgäste sorgen

Bahnen der Stadt Monheim wollen die Zahl der täglichen Fahrgäste auf 250 steigern. Derzeit sind es nur 50 am Tag.

Monheim. Allein bei Bayer und UCB, inklusive Creative Campus, arbeiten an der Alfred-Nobel-Straße 3000 Menschen. Im Laufe der kommenden Jahre sollen noch mindestens 1500 Arbeitsplätze hinzukommen. Das beschert reichlich Potenzial an Fahrgästen für den öffentlichen Personennahverkehr. Oder? Seit Ende Januar fährt der sogenannte Schnellbus der städtischen Bahnen (BSM). Aber wie läuft es?

„Im Schnitt sind es etwa 50 Fahrgäste täglich in beide Richtungen“, sagt Detlef Hövermann, BSM-Geschäftsführer. Das sei für den Anfang schon gar nicht schlecht. Allerdings hatte er selbst zum Start die Messlatte mit 250 Fahrgästen deutlich höher angelegt. „Aber es braucht Zeit. Die Leute lassen nicht von heute auf morgen das Auto stehen. Der Service muss sich erst einmal herumsprechen“, erläutert Hövermann die Situation.

Tatächlich kann sich der Service sehen lassen. Am Langenfelder S-Bahnhof startet der Schnellbus wochentags um 6.10 Uhr und dann alle 20 Minuten bis 8.54 Uhr. Am Nachmittag ist 15.58 Uhr Start in Monheim bei UCB an der Alfred-Nobel-Straße. Zweiter Stop ist bei Bayer. Dann geht es ohne Halt weiter bis zum S-Bahnhof.

Hövermann verspricht sich viel von einem sogenannten Jobticket. „Wir verhandeln da gerade mit Bayer drüber. Je mehr Mitarbeiter eines nehmen, umso billiger wird es“, sagt der BSM-Geschäftsführer. Bis Ende des Jahres sollen es dann tatsächlich durchschnittlich 250 Fahrgäste pro Tag sein, die den Schnellbus nutzen.

Detlef Hövermann, BSM-Geschäftsführer, will besonders Azubis als Fahrgäste gewinnen.

Besonderes Augenmerk will Hövermann dabei auf die Auszubildenden der Unternehmen legen. „Die jungen Leute haben sich noch nicht so sehr ans Autofahren gewöhnt. Außerdem müssen sie mehr aufs Geld achten“, sieht Hövermann gute Chancen.

Ein weiterer Schub an Fahrgästen könnte aus dem angrenzenden Wohngebiet kommen. Es sind nur wenige Gehminuten bis zur Haltestelle der neuen Linie. Carina Buhlert beispielsweise nutzt den Bus bereits. „Ich studiere und arbeite in Köln. Mit dem Bus fahren war bisher immer umständlich.“ Der Schnellbus ist für die 26-Jährige aber eine Alternative zum Auto. Denn eine Fahrt zur S-Bahn dauert in der Regel maximal zwölf Minuten.

150 000 Euro kostet die neue Linie pro Jahr. Werden die gewünschten 250 Fahrgäste am Tag die Verbindung nutzen, steht eine schwarze Null in der Bilanz. Derzeit wird bei den Bahnen noch geprüft, ob Fahrradboxen oder ähnliches angeboten werden sollen. Dann wäre der Schnellbus auch eine Alternative für Monheimer, die nicht nahe der Alfred-Nobel-Straße wohnen.

Die Ticketpreise samt Prozenten der BSM sind im Internet zu finden oder im Kundencenter im Monheimer Tor zu erfragen.

www.bahnen-monheim.de