Schul-Projekt in Langenfeld: Starke Mädchen sollen auf aufgeklärte Jungs treffen

Drei Tage lang trainierten Mädchen und Jungen derKoperniks-Realschule , Konflikte nicht nach dem klassischen Rollenbild zu lösen.

Langenfeld. Eine der Schülerinnen hat es selbst erlebt:" Ein älterer Junge setzte sich im Bus neben mich. Er versuchte, zwischen meine Beine zu packen. Als ihm das nicht gelang, biss er mich in die Schulter", berichtet sie. Damals habe sie nichts gesagt. Heute reagierte sie anders: "Ich würde ihn anschreien und dabei genau sagen, was ich nicht haben will."

Das hat die Schülerin der Kopernikus-Realschule im dreitägigen Kurs "Starke Mädchen - aufgeklärte Jungs" gelernt. Unter Leitung von WenDo-Lehrerin Beate Nitzschke übte der weibliche Teil der 10c Techniken zur Selbstverteidigung. Darüber hinaus wurde den Mädchen sicheres Auftreten vermittelt. "Sie sollen von der Opfer-Rolle wegkommen", erklärte Nitzschke.

Jungen wie auch Mädchen arbeiteten deshalb in getrennten Gruppen an Schlüsselqualifikationen. Konflikt-, Kommunikations- und Teamfähigkeit sollten verschieden gefördert und die Dynamik und das vorherrschende Klima in der Klasse angesprochen werden.

"Wir haben mit diesem Mädchen-Jungen-Projekt nur die besten Erfahrungen gemacht", sagte Schulleiterin Sigrid Scheibe. Die Kopernikus-Schule biete dieses Programm schon seit 1999 an. Scheibe: "Nach den drei Tagen ist das Klima in der Klasse stets besser, und die Schüler können sich entspannter auf ihren schulischen Endspurt vorbereiten."

Das sei dem Kollegium der dreitägige Unterrichtsausfall wert. "Uns ist es wichtig, dass die soziale Kompetenz der Jugendlichen gestärkt wird", betonte Diana Skrotzki, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt. Dabei gehe Mädchenförderung nicht ohne Jungenförderung. Die Stadt finanziere das Projekt zu 90 Prozent.

Gefördert DasMädchen-Jungen-Projekt, das an der Kopernikus-Realschule gerade beendetwurde, gehört zur Gewaltprävention, die von der Stadt Langenfeld imJahr 2007 mit insgesamt 16 000 Euro gefördert wird. Rund 2000 Eurosteuert der Kreis Mettmann bei.

Beitrag Eltern, die es sich leisten können, zahlen für "Starke Mädchen - aufgeklärte Jungs" zehn Euro pro Teilnehmer.

Weitere Projekte Zeitgleich läuft gerade an derKäthe-Kollwitz-Hauptschule das Projekt "Fit for my Future", das aus demgleichen Topf finanziert wird. Hier werden die Schüler auf dasBerufsleben vorbereitet. Zusätzlich gibt es noch ein Mädchenprojekt,das die Stadt zusammen mit der Evangelischen Kirchengemeinde anbietet.

Kontakt Informationen auch über weitere Angebote bei Diana Skrotzki, Telefon 794-270.