Schulen: Entscheidung per Elternwille?

Während die CDU bereits für den Erhalt der Realschule plädiert, soll eine Befragung Klarheit darüber bringen, was eigentlich wirklich gewünscht ist.

Monheim. Wohin steuert Monheims Schullandschaft? Aufgrund von zu wenig Anmeldungen ist die Hauptschule ein Auslaufmodell.

Derzeit versucht die Stadt unter Federführung von Uwe Trost, die 17 dort angemeldeten Kinder auf andere Schulen zu verteilen. Doch das ist schwierig.

Die Peter-Ustinov-Gesamtschule darf niemanden nehmen, weil sonst eine Klageflut der Eltern der insgesamt 50 abgewiesenen Kinder droht. Im Rathaus setzt man auf die Lise-Meitner-Realschule. Doch die will maximal vier Kinder annehmen.

„Die Realschule könnte vier statt drei Eingangsklassen bilden. Sie hat die Kapazitäten. In früheren Jahren waren es bisweilen sogar fünf Klassen“, argumentiert Uwe Trost. „Unsere Kapazitäten haben abgenommen. Wir haben einen Anbau an das Gymnasium abgegeben und eine Mensa eingerichtet“, hält Norbert Erven, Rektor der Realschule, dagegen.

Wenn für die 17 Kinder eine Lösung gefunden ist, einige werden auch nach Langenfeld auf eine Hauptschule gehen, dann ist das nur kurzfristig. Denn im nächsten Jahr droht wieder eine Lücke. Anmeldungen an der Monheimer Hauptschule sind nicht mehr möglich. Das Rathaus favorisiert deshalb eine Gemeinschaftsschule.

Haupt- und Realschule sollen demnach zusammengelegt werden am Berliner Ring. „Dieses neue Modell wird vom Land gefördert. Der Personalschlüssel ist besser und die Klassen kleiner“, wirbt Uwe Trost für dieses Modell.

In der Schul-Lenkungsgruppe, bestehend aus Verwaltungsleuten, Politikern und Vertretern der Schulen, wurde am Dienstagabend beschlossen, eine Elternbefragung bei den etwa 400 Dritt- und Viertklässlern durchzuführen.

Die Verwaltung hat den Auftrag, einen entsprechenden Fragebogen bis zum nächsten Schulausschuss vorzubereiten. Gymnasium, Gesamt-, Real- und Gemeinschaftsschule stehen dann zur Wahl. Die Schulformen sollen mit einem Schreiben erläutert werden.

Begleitend sind Informationsveranstaltungen geplant. Bürgermeister Daniel Zimmermann erhofft sich von der Befragung ein klares Bild davon, was die Eltern tatsächlich wollen.

Währenddessen lehnt sich die CDU bereits vorab weit aus dem Fenster und plädiert für den Erhalt der Realschule. Für Fraktionschef Tim Brühland ist die Peter-Ustinov-Gesamtschule die optimale Lösung für Kinder, die nicht mehr auf die Hauptsschule können. Tatsächlich aber muss die Gesamtschule Jahr für Jahr um die 50 Kinder abweisen.

Und die Auswahlkriterien sind vorgeschrieben. Es muss eine Mischung aus leistungsstarken und leistungsschwachen Schülern sowie gleich vielen Jungen wie Mädchen geben. Unberücksichtigt ist bei den Plänen der CDU auch die Tatsache, dass nach zwei Jahren Erprobungsstufe regelmäßig Kinder die Realschule verlassen müssen. Bisher gingen die in der Regel zur Hauptschule.

Die FDP hatte am Dienstagabend zu einer Infoveranstaltung zum Thema Gemeinschaftsschule geladen. Und offensichtlich haben die Liberalen weit weniger Berührungsangst damit als die CDU.