Schulprojekt mit Senioren: Gärtnern eint die Generationen

Im CBT-Wohnhaus pflanzen Jung und Alt gemeinsam Blumen.

Schulprojekt mit Senioren: Gärtnern eint die Generationen
Foto: Ralph Matzerath

Langenfeld. Vorsichtig schaufelt Theresia Hagenau eine Kuhle in das nasse Erdreich. Danach legt die 14-Jährige ein Dutzend Tulpenzwiebeln in den Boden und bedeckt sie wieder. Im Frühling soll der farbenfrohe Anblick der Blumen die Bewohner des CBT-Hauses St. Franziskus erfreuen.

Unterstützt wird die Neuntklässlerin von Hermann Schruhl. Obwohl mehr als 60 Lebensjahre zwischen den beiden liegen, haben sie sich einiges zu erzählen. „Ich mag die Ruhe, die alte Menschen ausstrahlen“, sagt die Schülerin. „Sie erzählen mir spannende Geschichten aus ihrem Leben — und ich höre sehr gerne zu.“

Startpunkt für die Kooperation zwischen Kopernikus-Realschule und CBT-Wohnhaus war im November 2010. Lehrerin Edeltraut Pricking, hatte die Idee, Schüler der fünften Klasse an die Lebenswelt von Senioren heranzuführen. Schnell kam der Kontakt zu dem Wohnhaus an der Eichenfeldstraße zustande. Am Anfang, erzählt Pricking, seien die Schüler im Umgang mit den Senioren noch unsicher gewesen. „Das hat sich aber nach einem ersten Spielenachmittag Anfang 2011 schnell gelegt.“ Und Ulrike Kniep, stellvertretende Wohnhausleiterin, ergänzt: „Da wurde schnell miteinander geredet, gesungen und gelacht“.

Seither gab es viele weitere Aktionen. Die Bläserklasse der Realschule war für ein Konzert zu Gast, auch zum Thema Berufsvorbereitung laufen Projekte. Informationsabende, Praktika und die Teilnahme an den Langenfelder Demenz-Wochen gehören dazu. „Heute ist es im Gegensatz zu früher nicht mehr üblich, dass mehrere Generationen einer Familie unter einem Dach leben“, sagt Pricking.

So geht es Sebastian Weise (14), dessen Großeltern weit weg wohnen. Umso mehr schätzt er den Kontakt zu den Senioren. „Es ist oft sehr nett und lustig mit ihnen. Aus den Besuchen haben sich viele engere Kontakte ergeben.“ Mitschülerin Theresia sieht es ähnlich: „Die Senioren haben viel mehr Lebenserfahrung als wir. Ich habe von ihnen viel gelernt.“

Für Hermann Schruhl (75) ist die Arbeit mit den Jugendlichen eine willkommene Abwechslsung im Alltag. „Ich rede mit ihnen über meine Kindheit und Schulzeit. Das ist für beide Seiten immer interessant, weil damals und heute kaum miteinander vergleichbar sind.“ Auch das Basteln und Spielen mache ihm immer wieder Spaß: „Wenn die Schüler kommen, ist immer etwas los im Haus.“