Spatenstich fürs Hotel am Rhein
Spatenstich für das „Comfort“-Hotel im Rheinpark. Das Haus bekommt eine ganz eigene Geschichte.
Monheim. Ursprünglich wollte er seinen Büro- und Gastronomiekomplex direkt am Rhein bauen. Jetzt hat sich Rainer Kohl mit seinem neuesten Projekt ein Stück zurückgezogen, dorthin, wo in Monheim bisher die Rhein-Front ist. Zwischen den beiden Denkmälern, der Shell-Fassabfüllhalle und dem Shell-Verwaltungsgebäude, wird er — gemeinsam mit Roland Hardy von der DIVAG-Fondsgesellschaft — einen Büro- und Hotel-Komplex bauen. Voraussichtliches Investitionsvolumen: 25 Millionen Euro. Gestern wurde mit dem ersten Spatenstich der erste sichtbare Schritt getan, um aus der bisherigen Vision Wirklichkeit zu machen.
Das viergeschossige Drei-Sterne-Hotel mit 178 Zimmern wird von der Place Value Gruppe als Comfort-Hotel betrieben werden. Die Marke „Comfort“ ist vor allem in den USA sehr bekannt. „Damit sind definierte Standards verbunden, das heißt: Wir verkaufen guten Schlaf“, erklärt Geschäftsführer Martin Kemmer. Damit die einzelnen Häuser aber ihren unverwechselbaren Charakter erhalten, wird für jedes Hotel eine eigene Storyline entwickelt — in Anlehnung an den jeweiligen Standort: In Hildesheim wird sie um den 1000-jährigen Rosenstock geknüpft, in Friedrichshafen mit dem Zeppelin vertäut. Für Monheim will Kemmer unter dem Motto „Rheingold“ bundesweit einen Künstlerwettbewerb ausschreiben. „Die zehn besten Entwürfe sollen dann abfotografiert und jedem Zimmer als ,Deckenfresko’ eine Geschichte geben.“ Wenn das Hotel im ersten Quartal 2018 eröffnet, sollen die Gäste auch über sehr schnelles Internet verfügen können, verspricht Kemmer.
Neben dem malerischen Rheinblick aus fast allen Zimmern will das Hotel auch mit einer eigenen Wellness- und Fitnessanlage punkten. Der seit 20 Jahren in Monheim ansässige Sportpark wird in das Bürogebäude umziehen. „Wir hatten seit langem eine Erweiterungsmöglichkeit gesucht. Mit dem Umzug werden wir vor allem den Reha-Sport und die Rehabilitation ausbauen“, erklärt Susanne Klein. Der Sportpark werde auch die Saunalandschaft auf dem Dach des Bürohauses betreiben.
Bürgermeister Daniel Zimmermann erinnerte daran, dass man sich seit 15 Jahren um ein Hotel „in dieser Superlage“ bemühe. Die Nachfrage gerade der großen örtlichen Konzerne wie Bayer, Ecolab, UCB oder BASF nach Übernachtungskapazitäten für Mitarbeiter und Gäste steige, wie man gutachterlich ermittelt habe. „Es werden mehr Zimmer aus Monheim anderswo gebucht, als dass Zimmer nach Monheim gehen“, bestätigt Kemmer. Dennoch sei es nicht einfach gewesen, den Franchisegeber davon zu überzeugen, mit seiner Marke nach Monheim zu gehen. Dazu habe er es im Paket anbieten müssen, verrät er. Angesichts der aktuellen Entwicklung der Gewerbesteuerpolitik sei er aber überzeugt, dass es sich lohne, sich in Monheim langfristig — sprich für die nächsten 30 Jahre — finanziell zu engagieren.
Und während Projektentwickler Kohl nun in die Ausführungsphase des Projekts „DIVAG LO 7“ eintritt, plant er an seinem einstigen Prestigeprojekt dem Rheinanleger weiter. „Wir machen noch mal einen Anlauf — wobei die Lufthoheit der Stadt Monheim gewahrt bleibt und wasserrechtliche Belange nicht berührt werden.“