Sportstättenkonzept in Monheim: Das Tauziehen um den Kielsgraben
Standortdiskussion: Nach einem Appell von CDU und FDP ist die Entscheidung, wo die Bezirkssportanlage neu gebaut werden soll, vertagt worden. Bis zur Ratssitzung wollen alle Fraktionen noch einmal in sich gehen.
Monheim. Alle Plätze sollen saniert und die Bezirkssportanlage an anderer Stelle neu gebaut werden: So weit herrschte im zuständigen Ausschuss am Mittwochabend noch Einstimmigkeit. Doch bei der Entscheidung darüber, wo die Bagger rollen sollen, kamen die Fraktionen nicht zueinander.
Aber dennoch: Trotz einer Mehrheit von Peto, SPD und Grünen auf dem Papier mit ihrem Vorschlag der Verlegung der Bezirkssportanlage einige hundert Meter weiter in Richtung Wolfhagener Straße ist die Entscheidung noch nicht endgültig.
Denn CDU und FDP appellierten eindringlich mit Verweis auf Vereinswünsche, den Neubau am Kielsgraben noch einmal in den Gedanken zuzulassen. Entsprechend fällt die Entscheidung nun erst im Rat am 23. März.
Während Lucas Risse (Peto) allerdings der CDU vor allem eine "Niederlage" bei ehemals konkurrierenden Sportstättenkonzepten aufs Brot schmierte, waren die anderen Parteien doch merklich um eine sachliche Diskussion bemüht. "Alle Fraktionen haben versucht, ein gutes Konzept zu entwickeln", sagte zum Beispiel Unions-Fraktionschef Tim Brühland.
"Wir freuen uns vor allem, dass es endlich vorwärts geht", schlug auch Wally Hengsberger für die SPD versöhnliche Töne an. "Nehmen Sie bitte die Hand entgegen, die wir reichen", sagte Marion Prondzinsky (FDP). Das blieb nicht ohne Wirkung. Bei so viel Übereinstimmung bis auf den strittigen Punkt, wo die Bezirkssportanlage mit Fußballplatz neu gebaut wird, wollte keiner an dem Abend diesen letzten Punkt übers Knie brechen.
Rückendeckung für den Standort Kielsgraben bekamen CDU und FDP dann noch von Reinhold Brasse in seiner Funktion als Vorstandsmitglied des Stadtsportverbandes. Seiner Meinung nach würden die Sportfreunde schon mittelfristig die Anlage Sandstraße vor allem mangels Parkplätzen aufgeben.
Am Kielsgraben sei dann Raum für einen zweiten Fußballplatz. Bürgermeister Daniel Zimmermann verwies auf wesentlich höhere Kosten bei dieser Variante. Und die Aufgabe der Sandstraße sei derzeit nicht abzusehen.