Stadt baut Spielplätze XXL

200 Quadratmeter ist zukünftig die Mindestgröße für neue Anlagen. Das ist fast dreimalgrößer als vom Gesetzgeber gefordert.

Langenfeld. Qualitätsstandards für städtische Spielplätze in Langenfelds — so lautete eine Vorlage für den Jugendhilfeausschuss vom Mittwochabend. Was erst einmal eher trocken klingen mag, hat für junge Familien ganz konkrete, positive Auswirkungen. Denn die Messlatte für Spielplätze wird künftig höher angelegt. Dafür gab der Ausschuss einstimmig grünes Licht.

Beispielsweise ist im Baugesetzbuch vorgeschrieben, dass ein Spielplatz eine Mindestgröße von 60 Quadratmetern haben muss. In Langenfeld ticken die Uhren da jetzt auch festgelegt anders: Mindestens 200 Quadratmeter müssen es sein. „Das heißt jetzt aber nicht, dass ältere Spielplätze, die wesentlich kleiner sind, geschlossen werden. Aber künftige Anlagen haben diese Größe vorzuweisen“, sagt Ulrich Moenen, Leiter des Jugendamtes.

Und das könnte schon bald Realität werden. Denn wenn beispielsweise am Berghausener Blumentopf das geplante Wohngebiet realisiert wird, dann ist auch ein Spielplatz geplant.

Weit mehr als 150 städtische Spielplätze gibt es in Langenfeld. Und die sollen künftig auch behindertengerechter werden. Das gilt keineswegs nur für die Zuwegung, sondern auch für Spielgeräte selbst.

Außerdem sind Themenschwerpunkte vorgesehen. Das können etwa Piraten- oder Rittermotive sein. Aktuell wird ein kleiner Spielplatz an der Anne-Frank-Straße umgestaltet. Eröffnung ist Anfang November. Und er wird das Schwerpunktthema Schiffe und Seefahrt haben.

Moenen ist wichtig, dass nicht nur an die Kinder gerdacht wird. „Die werden auch älter. Und dann? Wann immer es geht, sollten wir, so es sozial verträglich ist, auch an die Jugendlichen denken“, betont er.

Als ein gutes Beispiel nennt der Jugendamtsleiter den Parkplatz vor dem Freizeitpark: „Datreffen sich regelmäßig Jugendliche. Also haben wir da eine Überdachung angebracht. Bei Regen ist das schon nicht schlecht.“

133 000 Euro an Sachleistungen jährlich lässt die Stadt sich die Spielplätze kosten. Hinzu kommen laut Moenen 284 000 Euro Personalkosten des Betriebshofes. Zwei Kolonnen stelle der schließlich für Kontrollen und Reparaturen zur Verfügung. Einmal pro Woche wird jeder Spielplatz angefahren. Vor Ort achten die Mitarbeiter vor allem darauf, ob die Geräte noch in Ordnung sind.

Hilfreich sind dabei ehrenamtliche Spielplatzpaten. Allerdings ist deren Zahl in den vergangenen Jahren auf weniger als 20 gesunken. Wer sich vorstellen kann, zumindest einmal wöchentlich auf dem Spielplatz in der Nachbarschaft nach dem Rechten zu schauen, kann sich an den Betriebshof wenden.

“ Ansprechpartner für Paten: Patrick Sahm (Telefon 794-5503) oder Bernd Grimberg (794-5504).