Langenfeld bittet zur Besichtigung in den Kanal Langenfeld verlost Besichtigungen des Regenrückhaltekanals
Langenfeld · Die Verwaltung verlost Karten für den Besuch des Regenwasser-Staukanals unter der Poststraße.
Er ist das größte unterirdische Bauwerk in Langenfeld: Der Regenrückhaltekanal unter der Langenfelder Poststraße. Der 384 Meter lange Kanal fasst 2700 Kubikmeter (2,7 Millionen Liter) Wasser. Mit der Fertigstellung des 7,28 Millionen Euro teuren Speichers sollen die Poststraße und die Umgebung bei Starkregenfällen künftig vor Wassermassen geschützt werden.
„Die Kanalbaumaßnahme unter der Poststraße ist auf der Zielgeraden“, teilt die Stadt mit. Am Mittwoch, 7. Dezember, findet eine öffentliche Begehung des neuen Staukanals statt. Dazu lädt die Stadt insgesamt elf Langenfelder ein, mit „unter Tage“ zu gehen. Klaustrophobie und die Scheu vor Helm und Schutzanzug sind dabei klare Ausschlusskriterien, um sich dem „Höhlentrupp Poststraße“ anzuschließen.
Es werden Plätze für insgesamt drei etwa 90-minütige Touren bereitgehalten. Die erste Tour beginnt um 9 Uhr, die zweite Tour um 10.30 Uhr, während die dritte Begehung um 13 Uhr startet.
Wer sich einen Platz sichern möchte, muss dazu eine E-Mail mit dem Betreff „Kanalbegehung Poststraße“ an die Adresse presse@langenfeld.de senden. Dabei sollte nicht vergessen werden, Name, Adresse, Rufnummer und Wunschzeit für die Besichtigung mit anzugeben. „Da die Zahl der Teilnehmenden begrenzt ist, muss das Los darüber entscheiden, wem diese spannende und nicht alltägliche Besichtigung knapp zehn Meter unter der Poststraße geboten werden kann“, heißt es in der Mitteilung der Stadt weiter. Die Bewerbungen sollten bis zum 30. November 2022 in dem genannten E-Mail-Postfach eingegangen sein.
Das Großprojekt sei ein tragender Baustein beim Ausbau der Infrastruktur im Rahmen des Abwasserbeseitigungskonzeptes der Stadt Langenfeld.
Mit dem Bau hatte die Stadt im März diesen Jahres begonnen. Zum Einsatz kam eine große „Bohrmaschine“ (Vortriebsmaschine), die auf den Namen „Kartrin“ getauft wurde. Das 108 Tonnen schwere Bohrgerät ist längst aus der zehn Meter tiefen Grube unter der Straße verschwunden, wurde überholt und bohrt nun an anderer Stelle. 40 Tage benötigte das 6,90 Meter lange Gerät mit einem Durchmesser von 3,40 Metern außen und 2,80 Meter innen, um den Kanal zu graben.
Im Zuge der Arbeiten erhalten alle Kanäle rund um die Poststraße Sensoren, die bei großen Wassermengen Schieber öffnen, um die Wassermassen in Richtung Rückhaltekanal fließen zu lassen. Ein Pumpwerk an der Poststraße Ecke Postgartenstraße leitet künftig das Wasser bei Starkregenfällen von dort aus in weniger belastete Kanäle ab.