Stadt investiert in Gebäude
Vor allem der Ausbau der U3-Betreuung belastet im kommenden Jahr den Etat.
Langenfeld. Ob Bürgermeister Frank Schneider oder Kämmerer Detlev Müller — beide schwankten in ihren Reden zum Etat 2012 in der letzten Sitzung des Stadtparlaments in diesem Jahr zwischen Hoffen und Bangen.
„Zweifellos stehen wir vor einem weiteren schwierigen Jahr 2012“, erklärte Schneider, um sofort anzufügen, dass Langenfeld weiterhin in der Lage sei, in seinen Standort zu investieren, „um ihn auch künftig als attraktiven Ort zum Leben und Arbeiten zu etablieren.“
Aber da gibt es viele Unwägbarkeiten, deren Ursachen beim Bund und dem Land NRW liegen. Schneider ließ ebenso wie der Kämmerer keinen Zweifel an der Notwendigkeit zum Sparen.
Der Etat kann nur mit einem eingeplanten Defizit von 5,7 Millionen Euro aus der Rücklage ausgeglichen werden, die damit weiter schrumpft und 2015 aufgebraucht sein dürfte, wenn sich viele finanzielle Fragen nicht zugunsten der Kommunen lösen.
In gleichem Atemzug aber weckt der Bürgermeister Hoffnung, dass das ursprünglich kalkulierte Haushaltsloch von 10,5 Millionen Euro in diesem Jahr nicht entsteht, sondern mit einem „spürbar geringeren Minus abgeschlossen werden kann.“
Deutlich wurde der Kämmerer beim Thema Sparen. „Die niedrigen Steuersätze oder das freie Parken in der ersten Stunde sind nicht in Stein gemeißelt“, gab er den Rat mit auf den Weg. Doch immerhin: Die Investitionen, die im Finanzplan enthalten sind, verdoppeln sich auf 21,7 Millionen Euro gegenüber 2011.
Allerdings geht das größere Volumen im Wesentlichen auf 7,1 Millionen Euro aus Grundstücksgeschäften zurück, die insbesondere das große Gelände der Stadtwerke und der alten Feuerwache betreffen. Darüber hinaus werden 4,3 Millionen Euro aus Verkaufserlösen vor allem aus den Gewerbegebieten erwartet.
Dass die Bauinvestitionen um 2,8 auf 9,3 Millionen Euro zulegen, ist besonders den Baumaßnahmen zur U-3-Betreuung in Kindertagesstätten geschuldet.
Der insgesamt 5,6 Millionen Euro teure Neubau der neuen Kita am Möncherderweg schlägt 2012 mit 2,8 Millionen Euro zu Buche. Als weitere Maßnahme steht der Umbau der Käthe-KollwitzHauptschule am Fahlerweg bevor.
Nachdem die Entscheidung gefallen ist, diese Hauptschule zu schließen, wird hier eine weitere Kindertagesstätte entstehen. Über den Zeitraum von 2012 mit Planungskosten von
280 000 Euro bis zum Abschluss 2016 müssen 11,1 Millionen Euro für Bau- und Einrichtungskosten bereitgestellt werden. Weitere Investitionen betreffen den Neubau des Verwaltungsgebäudes am Betriebshof — samt Sanierung der Umkleiden und der Sanitätsräume. Von den Gesamtkosten von 1,38 Millionen Euro werden im nächsten Jahr 880 000 Euro ausgezahlt.
Der Aufbau des modernen, eigenen Glasfasernetzes ist zwar 2011 abgeschlossen, doch sind zur Finanzierung der Anbindung aller Außenstellen bis 2015 weitere 1,55 Millionen Euro erforderlich. Schließlich fließen im kommenden Jahr mit 2,43 Millionen Euro mehr Mittel als 2011 in den Straßenbau.